Ergebnisse aus der Archivsuche:

Südlicher Gemeindeteil Edewechts bleibt abgehängt

Donnerstag, 16. Januar 2014 von Uwe He-Wi
Für Edewechter Bürger sei die Entscheidung, die Linie 380 zu verbessern, eine sehr gute, sagt das Edewechter CDU-Kreistagsmitglied Jörg Brunßen in der NWZ vom 11.01.2014. Für die Osterschepser, Edewechter, Jeddeloh 1er und Friedrichsfehner mag das stimmen, die südlichen Gemeindeteile wie Süddorf, Husbäke, Jeddeloh II und Klein-Scharrel bleiben jedoch abgehängt.

Das Dokument wird nicht angezeigt? Dann klicken Sie hier:

Nordwest-Zeitung – NWZ ePaper

Während die erstgenannten sich künftig über eine stündliche Taktung und zusätzliche Fahrten am Samstag und Sonntag freuen können, ist für die Ortsteile entlang der B 401 Samstags in Richtung Oldenburg gegen 15 Uhr und aus Richtung Oldenburg um 16:15 Uhr Feierabend, am Sonntag geht gar nichts. Lediglich an den Adventssamstagen ist es möglich um 20:15 Uhr die Ergebnisse des Konsumerlebnisses in Oldenburg mit dem ÖPNV nach Hause zu tragen. Ein Theater- oder Kinobesuch in Oldenburg mit dem Bus ist weder Wochentags noch am Wochenende möglich.

Nun gut, man könnte noch sagen, was haben die Husbäker und Co. in Oldenburg zu suchen, sollen sie doch das Angebot in der Kreisstadt nutzen, da gibt es doch auch ein Kino … oder? Na ja nicht wirklich, manchmal gibt es dort immerhin „Grünes Kino“ vom Grünen OV Westerstede.  Nur wer das schon einmal versucht hat und die wenigen Verbindungen die es gibt genutzt hat, der macht dies nicht noch ein mal. Fahrzeiten für die rund 25 Kilometer von 1,5 Stunden sind die Regel. Wobei die Bezeichnung Fahrzeiten eigentlich daneben ist, die meiste Zeit wartet man auf den Anschlussbus an den zugigen Bushaltestellen. Gibt man in den Ferienzeiten den Verbindungswunsch Husbäke-Mühle – Westerstede-Ammerland-Klinik in den Fahrplaner auf der Internetseite des VBN ein, bekommt man mitunter solche kuriosen Angebote:

Das Dokument wird nicht angezeigt? Dann klicken Sie hier:

FahrPlaner – Die Fahrplanauskunft für Niedersachsen und Bremen

1 Stunde 16 Minuten, das ist eine der schnelleren Verbindungen. Es gibt auch Versionen mit Umweg über Barßel, wenn man mal was anderes auf der Fahrt sehen möchte.

Dass solche Angebote keine Fahrgäste finden, muss nicht wundern, die Linie 375 von Süddorf über Husbäke nach Bad Zwischenahn war, wie sie angelegt war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Der Fahrplan beginnt morgens um 7:25 Uhr, eine Zeit, zu der die meisten Menschen bereits ihre Frühstückspause an der Arbeitsstelle machen. Die fehlende Abstimmung mit den Linien 910, 350 und der Regio-S-Bahn taten ihr übriges. Inzwischen ist die Linie während der Ferienzeiten komplett eingestellt.

Mit solchen Angeboten lockt man niemand in die Busse und Bahnen und wie nötig das wäre, zeigt die morgendliche, mörderische Rushhour auf der B 401, an der Ampel in Klein Scharrel staut sich inzwischen der Verkehr zu bestimmten Uhrzeiten bis zum Abzweig Schafdamm.

So erfreulich die Verbesserungen auf der Linie 380 auch sind, für die südlichen Gemeindeteile fehlt diese gute Nachricht noch immer, daher kann diese Freude dort nicht geteilt werden!

 Im März 2012 hatte die damals noch existierende Gruppe CDU/GRÜNE einen umfangreichen Antrag über den Wirtschafts- und Haushaltsausschuss der Gemeinde Edewecht an den Landkreis Ammerland gestellt, in dem auf die Defizite im ÖPNV in Edewecht hingewiesen. Leider ist nur ein Bruchteil davon umgesetzt worden, daher ist es u.E. für Lobreden noch zu früh.

Vergitterte Natur …

Freitag, 10. Januar 2014 von Uwe He-Wi

… oder wo wird die Natur zum technischen Bauwerk und damit zur Gefahr, oder ist doch der Mensch eher die Gefahr für die Natur?

Da das offensichtlich nicht eindeutig zu klären ist, baut man sicherheitshalber überall Zäune, um die Natur vor dem Menschen oder den Menschen vor der Natur zu schützen.

Ein technisches Bauwerk lädt zum Verweilen ein

Ein technisches Bauwerk lädt zum Verweilen ein

Jedes Neubaugebiet zieht in der Regel ein Regenrückhaltebecken nach sich. Das Regenwasser, das sich auf den neu versiegelten Flächen sammelt, kann nicht mehr langsam versickern sonder läuft in kleinen „Bächen“ immer in Richtung tiefster Stelle. Die Folgen wären möglicher weise Überschwemmungen nach längeren und heftigen Regengüssen. Um das zu verhindern wird das Regenwasser in Regenrückhaltebecken gesammelt und kontrolliert abgeführt. Diese Regenrückhaltebecken existieren inzwischen zuhauf in Edewecht. In der Regel entwickeln sich diese Becken im Laufe der Jahre zu kleinen Biotopen, die nicht nur neuen Lebensraum für Tiere werden, sondern sie werden

Zwischen Deyehof und Industriestraße ist ein kleiner Park entstanden

Zwischen Deyehof und Industriestraße ist ein kleiner Park entstanden

oft auch zu Kleinodien, welche die Menschen zum Verweilen auffordern. Das Problem dabei scheint aber zu sein, dass manche gefährlich sind und eingezäunt werden müssen und manche anscheinend nicht. So haben sich beispielsweise die Anlagen zwischen Deyehof und Industriestraße und am Radwanderweg Ecke Schützenhofstraße zu kleinen öffentlichen Parks entwickelt. An der Dorfstraße Ecke Verbindungsweg kann man auf einer Bank in einer kleinen Grünanlage verweilen. Das sind Beispiele, wie ein technisches Bauwerk sich in Natur und damit zum Naherholungsfaktor ohne Umzäunung wandeln kann. Die Bürgerinnen und Bürger

Regenrückhaltebecken in Portsloge

Hier gibt es leider nur einen vergitterten Bick auf das Wasser.

in Portsloge beispielsweise können dies am Ende des Efeuweg leider nur durch einen grünen Zaun hindurch „genießen“. Hier ist es, warum auch immer, zu gefährlich an das Wasser heranzutreten. Es bleibt an dieser Stelle besonders unverständlich, weil im näheren Umfeld mehrere große Gewässer uneingezäunt liegen. Begründet wird dies von Verwaltungsleuten damit, dass es vorgeschrieben sei, technische Bauwerke zu sichern. Eine von vielen bürokratischen Regelungen, die gerade in unserer Gegend kaum nachvollziehbar sind. Können wir hier auf dem Moor doch nur leben, weil es von technischen Bauwerken, sprich Gräben durchzogen ist. Ergo müssten alle unsere Gräben eingezäunt werden !?? Wer das verstehen will, muss wohl das „HSVN Masterprogramm „Kommunales Verwaltungsmanagement“ an dem „Niedersächsischen Studienistitut“ absolviert haben.

Alles verboten... Eltern haften...

Alles verboten… Eltern haften…

Ein weiteres Beispiel für nicht nachvollziehbares Verwaltungshandeln ist die Umsetzung des Wanderweges zwischen dem Roten Steinwegsee und dem Wildenloh. Hier hatte die „Bürgerinitiative Roter Steinwegsee“ in zähen Verhandlungen dem Investor für das Nobelwohngebiet am Roten Steinwegsee die Errichtung eines Wanderrundweges zwischen dem Wildenloh und dem Roten Steinwegsee abgerungen. Eigentlich sollten die Friedrichsfehner Bürgerinnen und Bürger mehrere Zugänge zum See mit Aussichtsplattformen erhalten. Ob das noch was wird ist, eine andere Geschichte, sie reiht sich in alle anderen, nicht nachvollziehbaren Geschichten, um dieses Baugebiet ein, ist aber kein Verwaltungshandeln sondern hier schützt nur die „Elite“ ihre Privilegien (mehr dazu Never Ending Story: Roter Steinweg See und Weg am Roten Steinwegsee immer noch gesperrt ).

Ein Spalier aus Drahtgeflecht soll die Natur vor Menschen und Hunden schützen.

Ein Spalier aus Drahtgeflecht soll die Natur vor Menschen und Hunden schützen.

Um die Wanderwege gegen den Widerstand des Investors rechtssicher durchzusetzen, griff man zu dem Planungsmittel „Freizeitwegeplan“. Dieser musste vom Landkreis Ammerland genehmigt werden, dabei begutachtete u.a. auch die „Untere Naturschutzbehörde“, angesiedelt beim Landkreis, das Vorhaben. Ein Ergebnis dieser Begutachtung war die Auflage, den Weg komplett

Verlässt man den Wildenloh über diesen Weg ...

Verlässt man den Wildenloh über diesen Weg …

einzuzäunen. Da ist er wieder der Zaun, diesmal zum Schutze der Natur vor dem Menschen. In der Genehmigung heißt es: „… ist eine Einzäunung der Wegetrasse vorzusehen. Es ist ein Wildschutzzaun (zum Schutz vor Menschen!? Anm. de. Verfassers) mit Knotengeflecht in Höhe von 1,20 m zu verwenden.“

So weit so gut, schließlich verläuft die Wegetrasse ja durch ein Landschaftsschutzgebiet, es ist übrigens die gleiche Behörde, die vor rund drei Jahren der Aufhebung der Nachfolgenutzung Naturschutz für den stillgelegten Sandabbau im Roten Steinwegsee zu Gunsten des Nobelwohngebietes zugestimmt hat. Dazu mag jedeR denken was er mag.

... und folgt diesen einladenden Weg weiter ...

… und folgt diesen einladenden Weg weiter …

Nun zur nächsten amtlichen Paradoxie: läuft nun die SpaziergängerIn vom Roten Steinweg oder der Bundesstraße aus über den eingezäunten Weg in den Wildenloh, verhält sie sich noch landschaftsschutzgebietskonform. Schlägt man aber dann nach einigen Runden im Wildenloh den Rückweg ein und trifft nicht exakt auf den gleichen Weg, so kann es passieren, dass man über einen anderen einladenden Weg direkt mitten im Landschaftsschutzgebiet landet. Folgt man unwissend, denn kein Schild weißt auf das Vergehen hin, dem Weg, findet man sich seltsamer Weise außerhalb des Spaliers auf der anderen Seite des Zaunes wieder.

... findet man sich seltsamerweise auf der anderen Seite desZaunes wieder.

… findet man sich seltsamerweise auf der anderen Seite des Zaunes wieder.

Unter den „bösen“ Blicken der jenseits des Zaunes laufenden Spaziergängerinnen und Spaziergängern muss man dann verschämt nach unten blickend, am Ende dieses Weges über den Zaun oder das Brückengeländer steigen um den Rückweg fortsetzen zu können.

Bei beiden Beispielen werden stumpf mit Verbotsschilden und teuren Zaunanlagen die Bürgerinnen und Bürger ahnungslos gelassen, warum sie an das eine Gewässer herantreten dürfen und das andere

Über diesen Zaun bzw. Brückengeländer muss man schließlich steigen, will man nicht den ganzen Weg zurücklaufen.

Über diesen Zaun bzw. Brückengeländer muss man schließlich steigen, will man nicht den ganzen Weg zurücklaufen.

nicht. Sie erfahren nicht warum sie zunächst durch ein Spalier um eine Landschaft herumgeführt werden, um dann über einen anderen Weg hinein „gelockt“ zu werden. Es sind beides Beispiele für bürgerfernes Verwaltungshandeln, das zum Einen Geld verschwendet und zum Anderen dem Naturschutz einen Bärendienst leistet. Ich meine Naturschutz funktioniert nur, wenn er auch von den Menschen akzeptiert wird und sie an der Landschaft teilhaben können. Wenn Naturschutz bedeutet, dass eine gewohnte Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird und somit eine Teilhabe an der Natur für eine Naherholung nicht mehr möglich ist, dann wird er wenig Akzeptanz finden. Und das besonders, solange es in solche Absurditäten eingebunden ist. Eine Aufklärung auf Hinweistafeln darüber was hier warum geschützt werden soll, wird mehr Menschen auf dem Weg halten als Zäune, deren Sinn keiner nachvollziehen kann. Auch lernen Kinder den Umgang mit Gewässern nur, wenn sie sie erleben können, auch hier hilft Aufklärung mehr als ein Zaun, der von Kinder gerne trotzig überklettert wird.

Flurbereinigung am Junkersdamm schadet Natur

Donnerstag, 02. Januar 2014 von Hergen Erhardt

Im November vergangenen Jahres waren strahlende Gesichter bei einer Feierstunde auf dem Junkersdamm im Grenzbereich Zwischenahn/Edewecht zu sehen, 50.000 m³ Boden und große Geldmengen wurden im Rahmen der Flurbereinigung bewegt.

Die NWZ berichtete am 28.11.2013:

Das Dokument wird nicht angezeigt? Dann klicken Sie hier:

nwz_28_11_13

Die Flurbereinigung Dänikhorster- und Fintlandsmoor hat die Aufgabe, landwirtschaftliche Flächen zu arrondieren und die Verkehrswege im Außenbereich zu verbessern. Daneben werden Flächen in einem Korridor zwischen Dänikhorster- und Fintlandsmoor aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgetauscht, um diese beiden Naturschutzgebiete mit einander zu verbinden.

"Bodenmiete

Die Gemeinden Bad Zwischenahn und Edewecht sowie die Stadt Westerstede unterstützen die Naturschutzbemühungen, indem sie Kompensationsleistungen, die sie im Rahmen ihrer Bebauungsplanung leisten müssen, in Form von finanziellen Mitteln in dieses Gebiet einfließen lassen. Hier durch konnte unter anderem der Dänikhorster Moorkanal umgeleitet werden, die Entwässerung der Hochmoorflächen konnte eingeschränkt und der Wasserstand angehoben werden.

In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Flurbereinigung mit dem Neubau des Junkersdamms beschäftigt. Dazu wurde die gesamte Trasse des alten Weges ausgekoffert. Als Ausgleich für die Eingriffe der Flurbereinigung sollte ein Teil des Schwarztorfes, der sich im Untergrund der alten Straße befand, für den Naturschutz genutzt werden. Im Dänikhorster Moor sollte eine größere Fläche mit diesem Schwarztorf eingewallt werden, um hier den Wasserstand anzuheben.  Weiter war vorgesehen, im Fintlandsmoor Schwarztorf zwischen zu lagern, um ihn später für die Verfüllung der Gräben zu nutzen.

Die Ammerländer Moorexperten Susanne Grube, Uwe Riegel und Horst Bischoff untersuchen den Damm auf Schwarztorfgehalt.

Die Ammerländer Moorexperten Susanne Grube, Horst Bischoff und Uwe Riegel untersuchen den Damm auf Schwarztorfgehalt und fanden fast nur Mineralbodengemisch.
Foto: Hergen Erhardt

Entgegen den Beteuerungen der Flurbereinigungsverantwortlichen wurde bei beiden Maßnahmen kein reiner Schwarztorf verwendet, der Anteil des Schwarztorfes liegt unter 10 %. Der überwiegende Anteil besteht aus einem Mineralbodengemisch, im Fall des am Fintlandsmoor abgelagerten Bodens sogar mit Steinen etc. „verunreinigt“.

Mit diesem Material lassen sich keine Gräben im Moor abdichten, da Mineralboden im Gegensatz zu Schwarztorf wasserdurchlässig ist. Zudem verändert Sand im Moor die Standortverhältnisse, wodurch sich moorfremde Pflanzen ausbreiten. Der im Straßenausbau gewonnene Schwarztorf wurde in erheblich größerem Umfang als vorgesehen an die Torfindustrie veräußert.

Die Flurbereinigung hat im Zusammenhang mit dem Ausbau des Junkersdamm der Natur schweren Schaden zu gefügt. Im NWZ Artikel wird auf eine unerwartete Kostensenkung der Straßenbaumaßnahme hingewiesen. Ein Gutteil dieser Einsparung geht zu Lasten des Moores: der für Naturschutzmaßnahmen vorgesehene Schwarztorf aus dem Unterbau der alten Straßen ist an die Torfwirtschaft verkauft worden.

Den beiden Bürgermeistern, die im o.g. NWZ Artikel über die Umsetzung von vielen Naturschutzzielen und positiven Synergieeffekte schwärmen, muss an dieser Stelle daher entschieden widersprochen werden und der Projektleiter Gerd Fabian vom Amt für Landentwicklung Oldenburg sollte, statt die Einsparungen zu loben, deren Ursache lieber kritisch hinterfragen.

Diese Seite benutzt Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung