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Maßnahmen angesichts der Schülerzahlenentwicklung in Edewecht

Donnerstag, 07. Oktober 1999 von Uwe He-Wi

Auf der letzten Sitzung des Schulausschusses wurden von der Gemeindeverwaltung Daten zur Schülerzahlenentwicklung vorgelegt, die die Notwendigkeit von Schulerweiterungen eindeutig nachgewiesen haben. Ein Arbeitskreis soll sich in den nächsten Wochen mit diesem Problem befassen und Lösungen erarbeiten. Im Vorfeld bringt die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen Antrag mit konkreten Vorschlägen ein:
Der Rat möge beschließen, zur Lösung der angesichts der Schülerzahlenentwicklung zu erwartenden Raumprobleme in den Schulen in der Gemeinde Edewecht folgende Maßnahmen zu ergreifen:

1) Die Grund- und Hauptschule Osterscheps wird in eine Grundschule mit Orientierungsstufe umgewandelt. SchülerInnen der Grundschule Osterscheps besuchen nicht mehr die Orientierungsstufe in Edewecht, sondern bleiben weitere zwei Jahre vor Ort. Die bereits beschlossenen Baumaßnahmen in Osterscheps finden wie geplant statt, werden aber den neuen Bedürfnisen angepasst.

2) Die Hauptschulklassen in Osterscheps werden an die Haupt- und Realschule Edewecht verlagert. Die Haupt- und Realschule erhält eine bauliche Erweiterung, die dieser Vergrößerung Rechnung trägt und auch den zukünftigen Bedarf abdeckt.

3) Die Schulkindergärten in Osterscheps und Friedrichsfehn werden an einen neuen Standort Grundschule/Orientierungsstufe Edewecht verlagert.

4) Perspektivisch wird die Umwandlung der Haupt- und Realschule Edewecht in eine Kooperative Gesamtschule (KGS) angestrebt. Im Zusammenhang zukünftig anstehender Erweiterungsmaßnahmen wird bei der Schulbehörde ein entsprechender Antrag eingereicht.

Begründung:

Durch die Verlegung der 5. und 6. Klassen nach Osterscheps werden in der Orientierungsstufe in Edewecht sechs Klassenräume frei, die den zukünftigen Bedarf im Bereich der Grundschule und der Orientierungsstufe abdecken können. Eine bauliche Erweiterung des Edewechter OS- und Grundschulstandortes kann damit vermieden werden. Gleichzeitig ist es durch diese Verlagerung möglich, den Kindern aus Osterscheps ohne Schulortwechsel weitere zwei Jahre einen Schulbesuch in Wohnortnähe bzw. am bereits vertrauten Standort zu ermöglichen.

Durch die Verlagerung der Hauptschulklassen aus Osterscheps an das Schulzentrum Breeweg kann den SchülerInnen in der Perspektive der Umwandlung der Haupt- und Realschule in eine KGS ein breiteres Angebot schulischer Ausbildung angeboten werden. Durch die Verlagerung werden in Osterscheps drei bis vier Räume frei; sechs neue Klassen sind aufzunehmen. Der Mehrbedarf ist durch die bereits beschlossene Schulerweiterung abzudecken und kann noch berücksichtigt werden. Der Standort Osterscheps wird durch diese Konzeption den anderen Grundschul- und Orientierungsstufenstandorten vergleichbar. An der Kombination einer Grund- mit einer Hauptschule muss nicht zwingend festgehalten werden.

Schulkindergärten befinden sich in der Gemeinde Edewecht bislang in Friedrichsfehn und Osterscheps. Beide Einrichtungen können an den neuen Standort Edewecht (OS/GS) verlegt werden. Sowohl in Osterscheps als auch in Friedrichsfehn führt dies zu einer Entlastung angesichts des dortigen Raumbedarfs, während durch die Verkleinerung der OS an der GS/OS Edewecht hinreichend Platz für einen Schulkindergarten vorhanden ist. Die Zusammenlegung an einen Standort erleichtert darüberhinaus den Betrieb des Schulkindergartens, da bisherige Probleme wegen jährlich wechselnder Gruppenstärken bei nur einem Standort nicht auftreten.

Die Verlagerung der HauptschülerInnen an das Schulzentrum Breeweg bedeutet dort nicht einen Mehrbedarf von drei bis vier Räumen; vielmehr ergibt sich durch die vorgegebene Teilerzahl lediglich ein zusätzlicher Bedarf von ein bis zwei Klassenräumen. Da an der Haupt- und Realschule allerdings ohnehin ein zusätzlicher Raumbedarf durch die Einwohnerentwicklung Edewechts zu erwarten ist, kann dies im Rahmen einer anstehenden Erweiterung geregelt werden.

Wenn alle SchülerInnen des Sekundarbereiches I in Edewecht an einem Schulstandort zusammengefasst sind, ist die Umwandlung der Schule in eine Kooperative Gesamtschule auch angesichts des Bevölkerungszuwachses in Edewecht eine sinnvolle Perspektive. Eine KGS würde das Bildungsangebot in Edewecht erheblich erweitern und damit die Attraktivität Edewechts als Wohnort für Familien erhöhen. Es ist zu erwarten, dass ein Teil der SchülerInnen, die derzeit das Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht besuchen, ihre Schulbildung zunächst bis zur Klasse 10 in Edewecht absolvieren werden, um dann an eine weiterführende Schule zu wechseln. Daraus ergibt sich ein Mehrbedarf an Klassen- und Fachräumen, der bei einer anstehenden Erweiterung zu berücksichtigen ist. Diese Mehrinvestition in die Verbesserung der Infrastruktur ist allerdings gerechtfertigt, wenn man den Zugewinn an Wohnqualität berücksichtigt. Es erscheint sinnvoll, die Umwandlung im Zuge anstehender baulicher Erweiterungen zu beantragen, um durch nur eine Baumaßnahme an der Haupt- und Realschule auch perspektivisch ein umfassendes Bildungsangebot in Edewecht sicherzustellen.

Zusätzlich zu den hier vorgeschlagenen Maßnahmen ist davon auszugehen, dass in Friedrichsfehn eine bauliche Erweiterung der Grundschule bzw. der Orientierungsstufe notwendig ist, um dem dortigen Bedarf gerecht zu werden.

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