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Rosskastanien in der Kastanienallee gefällt

Dienstag, 18. März 2008 von Uwe He-Wi

Gemeinde und Landkreis behaupten sie seien akut umsturzgefährdet. Erst werden die Bäume gefällt, dann ein Sachverständiger beauftragt, ist doch logisch oder?

Oft erhalten die Grünen empörte Anrufe von Anwohnern und Anwohnerrinnen, die von überraschenden Baumfällaktionen berichten. Leider ist es dann meistens schon zu spät. Auf diese Weise wurde der Bestand an erhaltenswerten Bäumen in der Gemeinde durchaus merkbar reduziert, so z.B 1999 die Linden in der Bahnhofstraße, 2000 an Süddorfer Straße. Immer wieder ist man schnell mit der Kettensäge zur Stelle. Den Sachverständigen kann man ja hinterher fragen, was weg ist, ist weg. In der jüngsten Vergangenheit hat sich das Spiel nun erneut wiederholt.

Mitte der neunziger Jahre haben sich die Anwohner der Kastanienallee in Süd-Edewecht vehement für den Erhalt der ortsprägenden Allee eingesetzt.

Vor kurzem sind dort vier Rosskastanien gefällt worden. In der Presse wurde von Fachleuten gesprochen, die eine unheilbare Pilz-Erkrankung festgestellt haben. Könnte es sich vielleicht eher um die aktuell in Fachkreisen beschriebene bakterielle Pseudomonas-Rindenkrankheit handeln? Diese Erkrankung wird von älteren Bäumen durchaus gut verkraftet und eine Entnahme ist nicht angezeigt.

Nun ist es ja um die vier Bäume geschehen. Die Grünen erfuhren aber von einer Anwohnerin, dass geplant ist, weitere Bäume zu fällen. „Der Charakter dieses Landschaftselementes ist jetzt schon stark beeinträchtigt, ein weiteres Baumfällen würde den Bereich völlig entwerten. Mir scheint, die Anwohner sind nicht begeistert über die Nacht- und Nebelaktion,“ stellt Hergen Erhardt, der naturschutzexperte der Edewechter Grünen, fest.

In einem Schreiben an die Gemeindeverwaltung mahnt der Dipl. Biologe Erhardt: „Da würde ich gern Stop rufen und diese Thematik diskutieren! Wie wäre es mit einer Gesprächsrunde, in der neben der Kastanienallee allgemein die Pflege gemeindlichen Grüns überdacht wird?“

In jedem Fall schein die Entscheidung voreilig gewesen zu sein, denn ob es sich hier um eine Pilzerkrankung oder die bakterielle Pseudomonas Rindenkrankheit handelt, kann man erst mit einer Laboruntersuchung feststellen, die sicher die Fachleute vor Ort nicht haben durchführen können. Laut Aussagen von Anliegern machten die Bäume nicht den Eindruck als würden Sie jeden Moment umstürzen. Was nach den geschilderten Symptomen, wie Rindenablösung, wohl auch nicht wahrscheinlich ist. Hier wurde also unseres Erachtens nach überreagiert. Dass man sich selbst in der Entscheidung nicht sicher ist zeigt, dass nun ein Sachverständiger die Bäume nochmals untersuchen soll.

Die Edewechter Grünen meinen, dass hier dringend ein Umdenken einsetzen muss. Die Ankündigung der Gemeindeverwaltung das Thema auch in den Ratsgremien behandeln zu lassen, wird die Grüne Fraktion nutzen sich dafür einzusetzen, dass in Zukunft ein behutsamer Umgang mit den Bäumen und Sträuchern unserer Gemeinde Standard wird.

 

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