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Tschernobyl nicht vergessen!

Donnerstag, 30. April 2009 von Uwe He-Wi

Diplom Physiker Ulrich Uffrecht warnt vor Langzeitfolgen der Atomenergienutzung.

Rund 50 Zuhörer versammelten sich am Sonntagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein im Zwischenahner „Haus Feldhus“, um 23 Jahre nach dem Super-GAU von Tschernobyl wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wirkweise der Atomkraftwerke und die Langzeitfolgen radioaktiver Strahlung zu hören.

Auch vor nunmehr 23 Jahren war solch ein sonniges Wetter – erinnerte Referent Ulrich Uffrecht, Diplom-Physiker aus

Diplom Physiker Ulrich Uffrecht warnt vor Langzeitfolgen der Atomenergienutzung

Diplom Physiker Ulrich Uffrecht warnt vor Langzeitfolgen der Atomenergienutzung

Buxtehude – als sich eine riesige radioaktive Wolke vom explodierten Atomkraftwerk Tschernobyl über weite Teile Europas und Asiens ausbreitete.

Weite Teile der Ukraine und Weißrusslands sind seitdem unbewohnbares Sperrgebiet und die gesundheitlichen Folgen – Krebserkrankungen und Missbildungen, viele Tote – sind auch heute noch längst nicht überwunden.

Der von einem breiten Bündnis aus GRÜNEN, SPD, DGB, BUND, NABU, Schutzgemeinschaft ländlicher Raum Nord-West e.V. und Westerstede Solar e.V. eingeladene Experte verdeutlichte dann in seinem Vortrag, wie es dazu kommen konnte und dass ähnliche Unfälle sich jederzeit wiederholen können.

Dabei brachte er für die Zuhörenden schockierende Detailinformationen vor, z.B. dass es auch in deutschen Atomkraftwerken als ausreichend vorgeschrieben ist, den Stahldruckbehälter des Reaktors nur in einem 5-jährigen Rhythmus auf Haarrisse an den Schweißnähten zu überprüfen, ICE-Räder aus ähnlichem Material und unter ähnlicher Belastung dagegen würden nach den letzten Unfällen praktisch ständig kontrolliert.

Ein weiteres wichtiges Detail erläuterte Uffrecht am Beispiel der Halbwertzeit radioaktiver Stoffe – radioaktive Strahlung lässt sich durch keinen physikalischen oder chemischen Prozess beseitigen. Durch die Nutzung der Atomenergie hinterlassen wir Menschen der Erde tödliche Folgelasten für unvorstellbare Zeiträume!

Voll mit Informationen aus der 2-stündigen Präsentation, aber sicherlich nicht weniger besorgt angesichts der Nähe des Atommeilers in Esenshamm gingen die Zuhörer nach Hause.

Der zweite Teil des Vortrags mit Details zur CO2-Bilanz, zum Uranabbau, zum GAU und zur Katastrophenvorsorge findet ebenfalls im Haus Feldhus zum Abschluss der diesjährigen bundesweiten „Woche der Sonne“ am 17. Mai um 17.00 Uhr statt.

Mehr Informationen zum Thema könne Sie hier runterladen

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