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GRÜNE fordern Zusammenlegung der Hauptschulen

Donnerstag, 17. Februar 2000 von Uwe M.

Osterscheps soll Orientierungsstufe erhalten – weitere Turnhalle für Edewecht

Für die GRÜNEN bleibt die Zusammenlegung der beiden Hauptschulen in der Gemeinde Edewecht angesichts der zukünftigen Schülerzahlenentwicklung die beste Lösung. Auch nach den Beratungen mit den anderen Fraktionen und den Schulleitungen der Gemeinde halten sie an ihren Vorschlägen fest. Es sei noch einmal deutlich geworden, dass die vorgesehene erneute bauliche Erweiterung der Grundschule und Orientierungsstufe in Edewecht nicht sinnvoll sei, erklärte Uwe Martens von den GRÜNEN. Durch die Verlagerung der Hauptschule Osterscheps und Veränderungen im Bereich der Orientierungsstufe wäre diese Maßnahme zu vermeiden. Diese Gelder sollten besser in den Schulkomplex am Breeweg investiert werden, der in einigen Jahren ohnehin erweitert werden müsse, so Martens.

„Wir verstehen nicht, warum diese Chance nicht genutzt wird, die Schulentwicklung in Edewecht ein großes Stück voranzubringen und damit auf Jahre hinaus eine tragfähige Lösung zu haben“, äußert der GRÜNE Ratsherr mit Blick auf die CDU, die den Hauptschulstandort Scheps auf jeden Fall erhalten will. „Nach der Fehlentscheidung Mitte der 90er Jahre, keine zweite Grundschule in Edewecht zu bauen, ist dies erneut ein großer schulpolitische Fehler der Mehrheitsfraktion.“ Dies sei umso unverständlicher, als es auch in Teilen der CDU Zustimmung zu den Vorschlägen der GRÜNEN gäbe. Der CDU fehle in dieser Frage offenbar aus falscher Rücksichtnahme der Mut zu zukunftsweisenden Entscheidungen.

An die Schule in Osterscheps appelliert Martens, die Konzeption, nach der statt der Hauptschule eine Orientierungsstufe in Scheps angesiedelt werden soll, als Chance zu begreifen. „Der Standort wird damit auf Zukunft abgesichert und die Schule dadurch sogar noch vergrößert“, macht Martens deutlich. Eine einzügige Hauptschule sei dort auf Dauer kaum aufrecht zu erhalten.

Neben den zahlreichen Schulbauten, die jetzt im Gemeindegebiet verwirklicht werden sollen, dürften auch die Sportstätten nicht vergessen werden. Die Edewechter Schulen und die Vereine benötigen dringend eine neue Halle, um den Zuwächsen gerecht zu werden, heißt es in einer Erklärung der GRÜNEN Ratsfraktion.

Wie geht es weiter mit den Schulen in Edewecht?

Sonntag, 13. Februar 2000 von Uwe M.

CDU steht sich selbst im Weg: sinnvolle Lösungen in eigenen Reihen nicht durchsetzbar

Ein Arbeitskreis mit Vertretern aller Fraktionen und der Verwaltung hat in den letzten Monaten versucht, das Problem der Raumknappheit an den Edewechter Schulen zu lösen. Eine einvernehmliche Lösung gibt es nicht: sinnvolle Vorschläge werden nicht umgesetzt, weil sie von den falschen Parteien kommen. Und die Mehrheitsgruppe von CDU und FDP verhandelt nicht, sondern teilt ihre Vorstellungen den anderen Parteien mit. Zu allem Überfluss lädt dann auch noch die CDU zu einer öffentlichen Veranstaltung, um über die zukünftige Schulentwicklung in der Gemeinde zu informieren – obwohl bis zum Schulauschuss am 22. Februar Vertraulichkeit vereinbart wurde. Wenn die Christdemokraten es nicht so genau nehmen mit den Absprachen – dann können doch die GRÜNEN schon jetzt darüber spekulieren, was die Edewechter Regierung dem Volk mitzuteilen gedenkt …

Der ungebremste Bevölkerungszuwachs in Edewecht, ausgelöst vor allem durch die nahezu grezenlose Baulandausweisung, schafft über kurz oder lang an fast allen Schulen der Gemeinde Raumprobleme. Diese Entwicklung war vorauszusehen und hätte bereits bei zurückliegenden Baumaßnahmen berücksichtigt werden können – aber die Ratsmehrheit baut lieber immer wieder neu an – in dünnen Scheiben. Salami-Politik: Das ist zwar teurer, sieht aber preiswerter aus. Und die ständigen Einweihungsfeiern bringen die Politiker als Wohltäter der Gemeinde in Erinnerung. Das ist wichtig für die demnächst fälligen Kreuze auf den Wahlzetteln.

An der Grundschule Friedrichsfehn soll der jüngst fertig gestellte Anbau nun eine Aufstockung erhalten. Auch wenn diese Planung in besonderer Weise an Schilda erinnert – die Maßnahme als solche ist unumstritten notwendig und daher auch mehrheitsfähig. Im Zuge dieser Baumaßnahmen soll die Orientierungsstufe endlich eine Pausenhalle erhalten. Auch das wurde immer wieder gefordert – bisher aber von der CDU nicht für notwendig gehalten.

In Jeddeloh I sind keine Erweiterungen der Grundschule notwendig. Selbst bei steigenden Schülerzahlen (etwa durch ein Baugebiet in Klein Scharrel) ist noch genug „Luft“ vorhanden.

Vor einem großen Dilemma hingegen steht die CDU in Edewecht. Dem Vorschlag der GRÜNEN, die beiden Hauptschulen der Gemeinde zusammenzulegen, in Osterscheps eine OS einzurichten und damit die Baumaßnahmen auf den Bereich der Haupt- und Realschule konzentrieren zu können, mag die CDU schon aus ideologischen Gründen nicht folgen. Obwohl auch in der CDU weite Teile mit einer solcher Lösung liebäugeln, haben die Ratsherren Romanowski und Reimann durch vorschnelle Versprechungen gegenüber der Osterschepser Schule Fakten geschaffen, an denen sie jetzt nicht mehr vorbeikommen. Also wird man eine Lösung für die Grundschule und OS Edewecht finden müsen – denn dort werden schon in diesem Sommer mindestens zwei weitere Räume benötigt.

Gemeinsam mit dem Schulausschussvorsitzenden Helmut Pfeifer (SPD) haben die GRÜNEN den Vorschlag entwickelt, den alten Kindergarten in Portsloge nach baulicher Sanierung vorübergehend als Grundschule zu nutzen, um Edewecht zu entlasten. Dort könnten alle Portsloger Grundschüler-innen untergebracht werden. Aber auch diese Hürde ist für die CDU zu groß: sie würden damit zugeben, dass der alte Portsloger Kindergarten eigentlich überflüssig ist – und dem Portsloger Pfeifer einen Punktsieg verschaffen. Undenkbar.

Also wollen die Christdemokraten in Edewecht bauen: entweder eine neue kleine Schule neben der alten, oder einen Anbau an der Astrid-Lindgren-Schule (ALS), der dann von Grundschülern genutzt würde. Für diese Lösung spricht, dass auch die ALS einen Erweiterungsbedarf hat. Aber zweckmäßig ist diese Lösung aus Sicht der Grundschule nicht.

Die CDU hat in dieser Frage drei große Fehler in Folge begangen. Schon Mitte der 90er Jahre hatte eine Elterninitiative vorgeschlagen, eine weitere Grundschule in Süd Edewecht zu bauen. Die CDU sah damals (vor sechs Jahren!) dafür keinen Bedarf – und hielt sogar den dann beschlossenen Anbau in Edewecht für nicht notwendig. Eine verpasste Chance: Jetzt ist ein Standort im Süden nicht mehr zu realisieren. Ein weiterer Fehler ist, dem Vorschlag der GRÜNEN zur Verlagerung der OS nach Scheps nicht zu folgen. Denn dadurch würden mehrere Probleme auf einen Schlag gelöst. Und der dritte Fehler ist, nicht doch vorübergehend den Standort Portsloge zu nutzen. Was übrig bleibt, wird Quacksalberei sein – ein Eiertanz der CDU, weil sie die selbstgesteckten Hürden nicht überspringen kann.

Und die Haupt- und Realschule? Man muss kein Profet sein um zu erkennen, dass das Schulzentrum leer ausgehen wird. Die sonstigen Baumaßnahmen der Gemeinde lassen kaum Spielraum für weitere Investitionen. Probleme gibt es am Breeweg erst in zwei bis drei Jahren – und dann wird man Fachräume in Klassenräume umwandeln. Man ahnt schon die Argumente: „Wozu benötigt eine Schule zwei Physikräume, wenn sie nur einen Physiklehrer hat?“ Die HRS droht zum schulischen Schlusslicht der Gemeinde zu werden.

Unsere Hoffnung, die CDU/FDP-Mehrheit doch noch zu vernünftigen Lösungen zu bewegen, ist nicht sehr groß. Auch die Schulen werden nicht zu einer gemeinsamen, fachlich orientierten Position in dieser Frage kommen. Zu stark ist die Konkurrenz – und die Verflechtung der Politik.

Gerd Langhorst – GRÜNER Landratskandidat im Ammerland

Donnerstag, 03. Februar 2000 von Uwe M.

Schon im November letzten Jahres haben die Ammerländer GRÜNEN ihren Kandidaten für die bevorstehende Wahl eines hauptamtlichen Landrates nominiert – als erste Partei im Ammerland. Während sich die SPD immer noch nicht entscheiden konnte, hat die CDU mittlerweile auch ihren Wunschkandidaten benannt: den stellvertretenden Verwaltungschef des Landkreises, J. Bensberg, parteilos, aber sicher nicht unparteiisch, wie die Nominierung zeigt. Man darf gespannt ein, wie Bensberg in den nächsten Monaten mit der von ihm geforderten Neutralität als Wahlbeamter angesichts seiner Kandidatur zurecht kommt – Konflikte scheinen da vorprogrammiert. Die FDP hat sich übrigens dem CDU-Vorschlag angeschlossen.

Wir stellen den GRÜNEN Kandidaten Gerd Langhorst vor:

Zur Person:
Gerd Langhorst – GRÜNER Landratskandidat im Ammerland

Gerd Langhorst, geboren am 4. Juli 1946 in Rastede-Südende auf dem Bauernhof seiner Eltern. Verheiratet, zwei Kinder.

Nach der Realschule besuchte er die seemännische Berufsfachschule Elsfleth und ging zur Handelsmarine. Ab 1967 Studium zum Kapitän auf großer Fahrt. Von 1971 bis 1975 Lehramtstudium. Von 1975 bis 1984 Lehrer an der Orientierungsstufe und an der Hauptschule Brake. Seit 1984 Rektor der Grundschule Großenmeer.

Seit 1978 ist Gerd Langhorst bei den GRÜNEN aktiv; Vorstandstätigkeit und Delegierter auf Landes- und Bundesdelegiertenkonferenzen . Seit 1993 Mitglied im Rasteder Gemeinderat. Seit 1991 Mitglied im Ammerländer Kreistag, von 1991 bis 1996 stellvertretender Landrat.

Kontakt: Gerd Langhorst, Seilerweg 20, 26180 Rastede, Telefon 04402-3306, Fax: 04402-512300, eMail: gerd.langhorst [at] ewetel.net

Und wir veröffentlichen in Auszügen ein Gespräch mit Gerd Langhorst, das unsere Wiefelsteder ParteifreundInnen mit ihm führten:

Interview mit Gerd Langhorst – GRÜNER Landratskandidat im Ammerland

Gerd, ich habe gelesen, dass du schon mal Kapitän gewesen bist.

Gerd Langhorst: Das stimmt. Nach der Realschule habe ich die seemännische Berufsfachschule in Elsfleth besucht und war bei der Handelsmarine. Dann habe ich ein Studium zum Kapitän auf großer Fahrt absolviert. So bin ich Kapitän geworden.

Warum willst du für den Posten als Landrat im Ammerland kandidieren?

Gerd Langhorst: Die GRÜNEN haben seit Ende der 70er Jahre durch neue Ideen und unbequeme, aber richtige Fragen zur Modernisierung der Gemeinden und des Landkreises beigetragen. GRÜNE Parlamentarierinnen sitzen in allen Gemeinderäten und im Kreistag. Sie sind bekannt für Fleiß und Kompetenz. Deshalb meine ich, dass ein GRÜNER Kandidat im bevorstehenden Wahlkampf selbstverständlich dazugehört.

Als Kapitän hast du gelernt, ein Schiff zu führen. Wie willst du eine Kreisverwaltung führen?

Gerd Langhorst: Vorweg: Früher gab es ja den politisch neutralen Oberkreisdirektor als Chef der Kreisverwaltung und den von einer Kreistagsmehrheit gewählten Landrat als obersten Repräsentanten des Landkreises. Mit der von der Landsregierung 1995 beschlossenen „Eingleisigkeit“ wird es zukünftig nur noch den Posten eines hauptamtlichen, direkt zu wählenden Landrates geben, der gleichzeitig oberster Repräsentant des Landkreises und Chef der Verwaltung ist. Und nun zur Frage: Auch der beste Kapitän wird den sicheren Hafen nur erreichen, wenn Schiff und Besatzung in der Lage sind, Untiefen zu umschiffen und Orkane abzuwettern. Ich sehe meine Hauptaufgabe darin, für die Entfaltung vorhandener Kompetenz und für die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit aller MitarbeiterInnen zu sorgen, um die Ziele eines unter breiter Beteiligung aller ÄmmerländerInnen zu erstellenden Leitbildes umsetzen zu können.

Wirst du auch GRÜNE Akzente setzen?

Gerd Langhorst: Als Landrat werde ich für alle BürgerInnen da sein. Aber natürlich kann (und soll) kein Mensch seine Grundüberzeugungen ablegen, wenn er ein öffentliches Amt übernimmt. So werde ich mich für eine nachhaltige und damit zukunftsfähige Gestaltung des Landkreises unter Qualitätsgesichtspunkten einsetzen.

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