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Album: Exkursion in das Vehnemoor mit MdEP Rebecca Harms
Vehnemoor wird Naturschutzgebiet
Gute Nachrichten aus Hannover, Sander teilt mit: Unterschutzstellungs-verfahren abgeschlossen. Nach Abschluss des Torfabbaus kommt ein Naturschutzgebiet
Mitte Juli diesen Jahres hatte die „Interessengemeinschaft zur Rettung des Vehnemoores“ in einer Anfrage an den Niedersächsischen Umweltminister Sander den Abschluss des Unterschutzstellungsverfahren für das Vehnemoor angemahnt.
Schneller als erwartet hat Minister Sander nun geantwortet. In seinem Schreiben teilt er mit, dass das Unterschutzstellungsverfahren nun abgeschlossen sei und mit einer baldigen Veröffentlichung im Niedersächsischen Ministerialblatt in Kraft treten wird.
Vogelparadies im Vehnemoor
Viele seltene Vogelarten sind im Vehnemoor zu finden. Untersuchung brachte erstaunliche Ergebnisse
Das Vehnemoor gleicht mit seinen Abtorfflächen in weiten Bereichen einer Mondlandschaft in Brauntönen. Hier wird
das, was in Jahrtausenden entstanden ist, in wenigen Jahrzehnten zerstört. Seit fünf Jahren sind nun größere Flächen im Vehnemoor aus der Abtorfung entlassen und wiedervernässt. Besonders in den Wintermonaten nutzen zahlreiche Vogelarten diesen Bereich als Rastgebiet während des Zuges. Allein die beobachteten Kraniche (zu Spitzenzeiten über 600) und Zwergschwäne (~400) machen das Vehnemoor zu einem Rastvogelgebiet von internationaler Bedeutung.
Die Interessengemeinschaft zur Rettung des Vehnemoores (IVM) hat im Frühjahr und Sommer 2008 mit dem Edewechter Nachwuchs-Ornithologen Mathias Wolterink eine intensive Untersuchung der Vogelwelt durchgeführt. Hierbei ergab sich eine erstaunlich lange Liste interessanter und seltener Arten, die zum großen Teil für das Vehnemoor noch nicht bekannt waren.
Mathias ist schier begeistert: „Unglaublich, dass wir ein so tolles Gebiet direkt vor der Haustür haben.“
Hergen Erhardt: „Diese neuen Erkenntnisse bestätigten eindrucksvoll den Wert und die Schutzwürdigkeit des
Vehnemoores. In einem Brief an den niedersächsischen Umweltminister Sander haben wir (IVM) deshalb unsere Forderung nach baldiger Unterschutzstellung bekräftigt.“
Nach jahrzehntelangen Streitigkeiten gibt es seit Herbst 2007 erstmalig eine gültige Abbaugenehmigung für das Vehnemoor. Als Folgenutzung ist die Wiedervernässung festgelegt und somit steht der Ausweisung zum Naturschutzgebiet nichts mehr im Wege, denn auch die entsprechenden Unterlagen sind unterschriftsreif.
Nur der Minister Sander unterschreibt nicht. Im Gegenteil: der Umweltminister hat bei seinem Besuch den Bauern am Rande des Vehnemoores neue Flächen versprochen. Im geplanten Naturschutzgebiet! Die „Interessengemeinschaft zur Rettung des Vehnemoores“ hat nun eine Anfrage an Minister Sander gerichtet, in der gleichzeitig die baldige Ausweisung zum Naturschutzgebiet angemahnt wird.
Die Liste alles beaobachteten Vögel im Vehnemoor: Avifauna Vehnemoor
Investor Decker, der Elefant im Biotop
Roter Steinweg:Investor beweist wenig Feingefühl bei Baubeginn. Grobes Vorgehen zeigt wenig Achtung vor Natur und gefährdet Biotop.
Der Investor am Roten Steinweg See, Kreistagsmitglied und Ratsherr in Rastede, Matthias Decker beweist bei der
Umsetzung seines Bauvorhabens am Roten Steinweg See wenig Feingefühl. Trotz seiner Beteuerungen, er würde das Projekt nun zum Wohle und Vorteil der Gemeinde umsetzen, sorgt er nun wieder für großen Unmut und viel Diskussionsstoff in der Gerüchteküche der Gemeinde.
Sein vorzeitiges Beginnen mit Rodungsmaßnamen kann man aus rechtlicher Sicht nicht beanstanden, es ist durch ein übliches und durch Rechtsprechung abgesichertes Verfahren, mit dem der Landkreis in einem fortgeschrittenem Bauleitplanungsverfahren den in Bälde in Kraft tretenden Plänen eine Rechtswirksamkeit zumisst, legitimiert. Dieses erlaubt in der Tat vor in Kraft treten der Pläne bauvorbereitenden Maßnahmen durchzuführen. Ob dieses Vorgehen im Zusammenhang mit der Diskussion um das geplante Baugebiet geschickt war, steht auf einem anderen Blatt.
Ein schneller Baubeginn schien dem Investor da wichtiger gewesen zu sein. Dumm dass da noch ein geschütztes Biotop im Weg war, das laut Ausnahmegenehmigung erst ab dem 1. November 2008 umgesetzt werden durfte. Das Bußgeld nimmt
Herr Decker anscheinend in Kauf, böse Zungen mögen behaupten, das war schon in der Kostenkalkulation mit eingeplant. Aber darüber kann man nur spekulieren. Tatsache hingegen ist, das Biotop wurde zwei Monate zu früh ausgegraben und gut war es, dass wache Augen aus der Bevölkerung dies an
die Öffentlichkeit brachten. Herrn Deckers Pokerspiel ist an dieser Stelle nicht aufgegangen und er benimmt sich nun wie ein schlechter Verlierer, dem leider nichts Besseres einfällt, als der Bürgerinitiative gleichfalls mit Klage zu drohen. „Es fördert nicht gerade das Vertrauen in eine ordnungsgemäße Abwicklung, wir werden künftig noch genauer schauen müssen was am Roten Steinweg passiert“, betont der Fraktionssprecher der Grünen im Edewechter Rat Uwe Heiderich-Willmer
Um der Sachlichkeit zu dienen, ist es an dieser Stelle wichtig zu sagen, dass das Biotop nicht zerstört wurde, sondern wie vorgesehen umgesetzt wurde, nur eben zwei Monate zu früh mit dem Risiko, dass es nicht vollständig anwächst. In diesem Falle hätte Herr Decker Ersatz zu leisten.
„Die Antwort auf die Frage der UWG, die in der NWZ vom 13.09.08 danach fragte, wer diese ‚Zerstörungsmaßnahmen‘ erlaubte ist indes ganz einfach, “ erklärt Heiderich-Willmer, „es war die politische Mehrheit aus SPD und CDU im Rat der Gemeinde Edewecht die dies erlaubte.“ Denn ohne deren Zustimmung wäre uns der schmerzhafte Blick in eine nun sehr kahle Landschaft erspart geblieben. Durch die momentanen Geschehnisse am Roten Steinweg See sehen sich die Grünen in ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Bauvorhaben bestätigt.