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Ersatz für Torf gesucht

Montag, 27. Juni 2011 von Hergen Erhardt

Im Hankhauser Moor wird versucht Torfmoose zu züchten und dadurch einen Ersatz für gewachsenen Hochmoortorf zu erhalten. Ein Ersatz für ein lebendes Hochmoor ist dieser Feldversuch allerdings nicht.

Torfmoos Versuchsfeld im Hankhausermoor

Versuchsfeld im Hankhausermoor. Bild: Horst Lobensteiner

Die Klimabilanz ist bestenfalls neutral, da der ursprüngliche Torfkörper im Wesentlichen erhalten bleibt. Eine positive Bilanz im Sinne einer Kohlenstoffsenke kann nicht erreicht werden, da die aufgewachsenen Torfmoose abgeerntet werden und der Kohlenstoff somit nicht durch die Vertorfung festgehalten werden kann. Die geerntete Biomasse wird im Gartenbau eingesetzt und setzt dort unter anderem CO2 frei.

Eine dauerhafte Deposition von atmosphärischem Kohlenstoff gelingt dauerhaft nur in wiedervernäßten Hochmooren, die von einer weiteren Nutzung ausgenommen sind.

Um die ungeheure  Nachfrage nach Kultursubstraten zu befriedigen, müssten gigantische Flächen in industrielle „Torfmooskultur“ genommen werden. Diese Produktionsweise erhöht den Flächendruck auf Landwirtschaft und Naturschutz und bedroht damit auch die ungenutzten Flächen.

Der Ersatz für Torf kann nicht aus den Mooren kommen. Torffreie Ersatzsubstrate müssen gefördert und gefordert werden. Es gibt genügend Alternativen aus Kompost, Rindenhumus, Holzfasern und anderen Ausgangsmaterialien.

Die Torfmooskultur darf nicht die Folgenutzung der Abtorfung werden. In direkter Nähe ist ein Torfabbau von mehr als 200 ha beantragt. Dieses Projekt allein würde den noch relativ intakten Torfkörper des Hankhauser Moores irreversibel schädigen und ist aus Naturschutzsicht mehr als fragwürdig. Eine Ausweitung des Feldversuches nach beendeter Abtorfung würde den Naturschutz ad absurdum führen. Allein kurzfristige wirtschaftliche Vorteile weniger hätten den Vorrang vor Zukunftschancen vieler. Das können wir unseren Kindern und Enkeln nicht vermitteln.

In der Gemeinde Edewecht gibt es im Bereich Kleefeld/Friedrichsfehn viele kleinflächige bestehende und geplante Torfabbauten. Auch im Vehnemoor findet noch mindestens zehn Jahre Torfabbau statt. Wir Grünen sehen die Torfmooskultur nicht als geeignete Folgenutzung bei all diesen Eingriffen in die Natur.

Aus Sicht des Natur- und Klimaschutzes muss gefordert werden: Hochmoorentwässerung beenden, Hochmoornutzung beenden und Hochmoorstandorte wiedervernässen!

„Brauchen wir jetzt ein grünes Sofa?“

Donnerstag, 23. Juni 2011 von Uwe He-Wi

„SPD vor Ort“, das ist schon das zweite SPD-Blättchen, von denen uns bis zur Kommunalwahl noch einige mehr angedroht werden. Okay der Wahlkampf ist eingeläutet, sicher ist es legitim in dieser Phase etwas mehr auf den Putz zu hauen als in den Zeiten zwischen den Wahlen. Aber wie die SPD in ihren Flyern versucht sämtliche Themen für sich zu vereinnahmen ist schon dreist.

Zum Marktplatz schreibt die SPD:

Edewecht: Die geplante Umgestaltung des Edewechter Marktplatzes im Zusammenhang mit der Ortskernsanierung hat zahlreiche interessierte Bürger beschäftigt. In Gesprächen mit betroffenen Anliegern und mit der Gemeindeverwaltung konnten wir viele kritische Punkte klären … deshalb haben wir einen entsprechenden Prüfauftrag an die Gemeindeverwallung gegeben.

Aha neuerdings klärt die SPD und gibt Prüfaufträge an die Verwaltung, gut zu wissen für die restlichen Ratsmitglieder, übrigens kann die Bürgermeisterin ja den Bürgertag für das kommende Wochenede zu Gestaltung des Marktpkatzes absagen, ist ja schon fast alles geklärt.

Zum Gelände der ehemaligen Ziegelei schreibt die SPD:

Zu ersten Gesprächen ist er (Anm. d. Autors: der Käufer des Geländes) bereits vom Ortsbürgerverein Jedeleloh1 eingeladen worden. Die SPD-Fraktion hat auch künftig ein wachsames Auge auf die weitere Entwicklung dieses besonderen Gewerbegrundstückes.

Gut zu wissen, dass nun der Ortsverein Jeddeloh1 auch in der Hand der SPD ist, oder wie sollen wir das verstehen?

Zum Thema Biogas in Wittenberge/Wittenriede führt die SPD aus:

Wir, die SPD, halten eine Überprüfung und evtl. Neugestaltung der Richtlinien zum Betrieb von Biogasanlagen allerdings für notwendig.

Dazu muss man wissen, nach derzeit gültigem Recht könnte dort privilegiert eine bäuerliche Biogas-Anlage gebaut werden, sofern auf dem Hof selbst eine Landwirtschaft betrieben wird. Bisher liegen hier allerdings noch keine Anträge vor. Die Regelungen die die SPD verändern möchte sind im wesentlichen Bundesgesetze oder Länderverordnungen, wir hoffen, dass das ist mit Sigmar Gabriel abgesprochen ist.

Zur Windenergie Husbäke kann man folgendes lesen:

Hierzu haben sich die Kommunalpolitiker schon frühzeitig bei der Gemeindeverwaltung und dem Landkreis Ammerland informiert. Danach sind derzeit im Ammerland wesentlich mehr Windenergieanlagen vorhanden, als gefordert wird. … Eine erste Analyse hat ergeben, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Flächen in der Gemeinde vorhanden sind, auf denen Windräder entstehen könnten.

Die erste Analyse ist eine olle Kammelle: 1997 hat die Gemeinde ein „Standortkonzept Windernergie“ erstellt, bei der im übrigen genau die Fläche, die in Husbäke in Rede steht nicht berücksichtigt wurde, da sie nach dem Regionalen Raumordnungsplan für Rohstoffgewinnung vorgesehen war. Das soll sich aber mit der Novellierung des RROP ändern, wie auch das Standortkonzept änderbar ist. Übrigens die günen Kommunalpolitiker wussten das schon vorher. Und wer sagt eigentlich wie viel Windenergie wir in Edewecht mindestens haben müssen??

Für Friedrichsfehn hat die SPD gleich zwei volle Spalten in ihrem Blättchen reserviert:

Während andere politische Gruppierungen gerne mit Show-Veranstaltungen glänzen oder versuchen „Stimmung zu machen“, haben wir in der SPD-Fraktion anstehende Themen sachlich und unaufgeregt besprochen und bewertet. Wir sind stolz darauf, dass wir gerade auch für den östlichen Gemeindeteil und insbesondere für die Friedrichsfehner/innen vieles bewegen konnten.

Wir meinen auch, dass die SPD-Fraktion besonders Stolz auf das neue unaufgeregt mit „kleinen Problemen“ beschlossene Wohngebiet am Roten Steinweg in Friedrichsfehn sein darf, im ersten SPD-Flyer diesen Jahres haben sie ja bereits auf diese „Leistung“ hingewiesen, denn:

Junge Familien brauchen die Chance, zu bezahlbaren Konditionen Wohneigentum zu erwerben

ja eine echte SPD-Aktion wie sie ein Arbeiter erwartet.

Eine wichtige Aufgabe ist es für uns, die Verkehrsprobleme, die mit einen Wachstum unseres Ortes zugenommen haben, in allernächster Zeit mit einem vernünftigen Verkehrskonzept und der Umsetzung entsprechender Lösungen in den Griff zu bekommen.

Wenn die SPD unserem Antrag für ein Verkehrskonzept für Friedrichsfehn zustimmt, sei es verziehen, dass dieser Part daraus abgeschrieben wurde.

Na dann noch die Aktion Rote Bank:

Liebe Bürgerlinnen, Sie sind gefordert. Wir wollen wissen, was Sie
bedrückt und möchten uns mit Ihren Wünschen und Ideen für unsere Gemeinde auseinandersetzen. Deshalb bieten wir Ihnen die Möglichkeit, sich direkt bei Ihnen vor Ort mit uns den SPD Kandidaten/innen zu unterhalten.

Gute Sache sagen wir, denn wir haben jetzt schon von Leuten gehört, die sich überlegen: „Mich bedrücken immer meine roten Zahlen auf meinem Konto, ob ich mal zur Roten Bank gehen soll, die SPD weiss sicher eine Lösung“.

Ich glaub die Grünen brauchen nun ein grünes Sofa.

Mit Sicherheit werden werde ich ein „ein wachsames Auge“ auf den nächsten SPD-Flyer haben 😉

Die Natur am Roten Steinwegsee und im Wildenloh hat das Nachsehen

Dienstag, 21. Juni 2011 von Hergen Erhardt

Der sogenannte „Holt See“ am Roten Steinweg in Friedrichsfehn wurde mit seinen Uferflächen der Natur überlassen, um den hier erfolgten

Im Uferbereich hat sich die Vegetation entwickelt und ein Eisvogel soll hier auch schon gesehen worden sein.

Im Uferbereich hat sich die Vegetation entwickelt und ein Eisvogel soll hier auch schon gesehen worden sein.

Sandabbau auszugleichen. Die Folge Nutzung Naturschutz war in der Planung festgeschrieben. Schon kurz nach Ende des menschlichen Eingriffs haben sich Natur und Landschaft überaus positiv entwickelt. Eine Natur aus zweiter Hand konnte sich hier in natürlicher Sukzession ausbilden, so wie es die Edewechter Grünen übrigens schon vor 30 Jahren gefordert haben.

Die Edewechter Ratsmehrheit hat 2008 eine ganz andere Nutzung durchgesetzt: ein exklusiver Wohnpark. Damit ist die Festsetzung für den Naturschutz ausgehebelt worden, um die Interessen des Investors Decker zu unterstützen. Die Bürgerbeteiligung ging sicher über das im Baugesetzbuch

Arroganz der Reichen setzt sich gegen die Interessen der „einfachen“ Bürger durch Werbebanner Roter Steinweg See

Arroganz der Reichen setzt sich gegen die Interessen der „einfachen“ Bürger durch Werbebanner Roter Steinweg See

geforderte hinaus. Dennoch wurden auf den Bürgerversammlungen nur vollendeten Tatsachen erläutert, um das Projekt zügig umzusetzen.

„Der Tenor dieser Versammlungen und vieler schriftlicher Einwendungen, nämlich die Ablehnung dieses Baugebietes, der Wunsch nach Naherholung und Natur wurde ignoriert“, moniert der Fraktionssprecher der Grünen im Edewechter Rat Uwe Heiderich-Willmer. „1321 Unterschriften wurden seinerzeit der Bürgermeisterin übergeben, eine echte Bürgerbeteiligung hätte diese gewürdigt. Stattdessen wurde die Aussicht auf die millionenschweren Neubürger im exklusiven Wohnpark höher bewertet.“

"Der Schirm der Eichen wird geöffnet"

Wildenloh: "Der Schirm der Eichen wird geöffnet"

Ein Fazit zieht Hergen Erhardt als Naturschutzexperte und Edewechter Kreistags-Spitzenkandidat für die Grünen: „Ein wertvolles Stück Natur wurde zerstört und der willkürlichen Nutzung einzelner überlassen. Der Verlust für Natur und Naherholung ist für den östlichen Bereich der Gemeinde Edewecht umso einschneidender, da der Wildenloh durch die fortgesetzten Rodungsaktivitätenzunehmend an ökologischem Naherholungswert verliert. Rund um Friedrichsfehn wird Torf abgebaut. Es scheint fast so, als ob Friedrichsfehn eine Hauptlast des wirtschaftlichen Fortschritts tragen soll.“

Kreismitgliederversammlung nominiert 34 KandidatInnen für die Kreistagswahl

Dienstag, 21. Juni 2011 von Redaktion

GRÜNE gehen mit starken Listen in die Kreistagswahl 2011

„So viele GRÜNE waren hier noch nie auf einer Versammlung“, so GRÜNEN-Urgestein Dieter Herde angesichts des völlig überfüllten Versammlungsraumes bei der gestrigen Aufstellungsversammlung der Ammerländer GRÜNEN für die Kreistagswahl am 11. September 2011.

Mehr als 40 Mitglieder, parteilose KandidatInnen und SympathisantInnen aus der Anti-Atom-Bewegung konnten so bei der KandidatInnenkür für die neu zusammengesetzen 3 Wahlbereiche im Ammerland aus den Vollen schöpfen. Am Ende des Vorstellungs- und Wahlmarathons standen 3 starke Listen mit insgesamt 43 KandidatInnen (20 Frauen, 23 Männer) – fast doppelt so viele wie vor 5 Jahren.

Die SpitzenkandidatInnen der drei Wahlbereiche: Jens Rowold (Westerstede/Apen), Susanne Miks (Rastede/Wiefelstede), Friedrich Haubold (Bad Zwischenahn/Edewecht)

Die SpitzenkandidatInnen der drei Wahlbereiche: Jens Rowold (Westerstede/Apen), Susanne Miks (Rastede/Wiefelstede), Friedrich Haubold (Bad Zwischenahn/Edewecht)

Die KandidatInnenlisten sehen wie folgt aus:

Wahlbereich I Stadt Westerstede/Gemeinde Apen:

  1. Jens Rowold
  2. Peter Fischer
  3. Nicole Engel
  4. Anja Deutsch
  5. Jochen Gertjejanßen
  6. Wolfgang Schmidt
  7. Mario Zanella
  8. Renate Brand
  9. Christel Ahlers
  10. Karl-Fritz Gertjejanßen
  11. Gerd Warstat
  12. Stefan Töpfel
  13. Peter Meiwald

 

Wahlbereich II Gemeinden Bad Zwischenahn und Edewecht

  1. Friedrich Haubold
  2. Hergen Erhardt
  3. Georg Köster
  4. Uwe Martens
  5. Ludger Schlüter
  6. Uwe Heiderich-Willmer
  7. Inga Brettschneider
  8. Detlef Reil
  9. Karin Rohé
  10. Klaas Ansmann
  11. Arne Keil
  12. Ullrich Ostermann

 

Wahlbereich III Gemeinden Rastede und Wiefelstede

  1. Susanne Miks
  2. Gerd Langhorst
  3. Michael Terhaag
  4. Birgit Wessels
  5. Friederice Pirschel
  6. Katja Uhrig
  7. Sabine Eyting
  8. Jörg Uhrig
  9. Dieter Herde

Kreisvorstandssprecher Peter Meiwald äußerte sich nach der Sitzung sehr zufrieden mit diesen Ergebnissen: „Unser jüngster Kandidat ist 21 (Arne Keil), der älteste (Karl-Fritz Gertjejanßen) ist 72, wir decken von Godensholt bis Südende das gesamte Kreisgebiet mit engagierten Kandidatinnen und Kandidaten ab, mit dem italienischen Staatsbürger Mario Zanella sind wir auch in der Kommune interkulturell aufgestellt, und thematisch sind wir seit vielen Jahren genau dort kompetent, wo die Menschen Kommunalpolitik in ihrem Leben praktisch spüren – bei der Energieversorgung, der (Nah-)Verkehrsplanung und dem Schulangebot, um nur mal beispielhaft 3 Themen zu nennen. Nun wollen wir den gesellschaftlichen Rückenwind der vielfältigen Bürgerbewegungen gegen monströse Infrastrukturprojekte (Küstenautobahn,), für Naturerhalt (Roter Steinweg Friedrichsfehn, Industriegebiet Nordkreuz Oldenburg) und für eine echte Energiewende nutzen und in neue Mehrheiten im Ammerländer Kreistag umsetzen!“

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