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Neue Sportanlage für Edewecht

Donnerstag, 09. Februar 2017 von Detlef

Mikroplastik durch Kunstrasenflächen

Am 7.2.2017 beschloss der Sport- und Kulturausschuss der Gemeinde Edewecht den Planungsauftrag für eine neue Sportanlage am Gymnasium Göhlenweg (NWZ Ammerland vom 9.2.2017 http://www.nwzonline.de/ammerland/lokalsport/anpfiff-fuer-neue-sportanlage_a_31,2,1479888944.html). Die vorgesehene Fläche ist sicher recht gut geeignet und die Grünen hätten wohl auch zugestimmt – wäre als Hauptplatz nicht eine Kunstrasenfläche vorgesehen. Sie erlaubt die ganzjährige Nutzung und soll allen Vereinen der Gemeinde zur Verfügung stehen.

Planungsentwurf für Sportanlagen am Göhlen hinter dem Gymnasium; Abbildung der Entwurfszeichnung mit freundlicher Genehmigung der Gemeinde Edewecht.

Auf dem Rasen werden in der Füllschicht normalerweise mehrere Tonnen Gummigranulat verwendet. Aber dieses Granulat verschwindet mit der Zeit. Es wird durch die Sportkleidung mitgenommen und zu Hause in der Waschmaschine ausgewaschen. Es gelangt durch die Kanalisation in die Flüsse und Ozeane, wo sie von den Meereslebewesen aufgenommen werden und in die Nahrungskette gelangen. Sie können durch die Kläranlagen kaum zurückgehalten werden und werden in der Umwelt nicht abgebaut. „Wir alle kennen die Berichte über Wale und Fische, die verhungern, weil das Verdauungssystem durch kleine und kleinste Plastikteile blockiert wird,“ mahnt Detlef Reil GRÜNEN Rats- und Sport- und Kulturausschussmitglied.

In Skandinavien, wo Kunstrasen-Sportplätze sehr verbreitet sind, geht man davon aus, dass sie nach dem Autoverkehr (Reifenabrieb) den zweitgrößten Anteil am Eintrag von Mikroplastik in die Meere hat (TAZ vom 5.2.2017 https://www.taz.de/!5376394/). Jährlich werden 5-10% des Granulats abgetragen, die natürlich auch wieder nachgefüllt werden müssen.

Zudem enthält das Granulat Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffen (PAK), die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen, sodass sich in den Niederlanden schon einige Amateurvereine weigern, auf den Flächen zu spielen (Bericht WDR vom 11.10.2016 http://www1.wdr.de/wissen/mensch/fussball-granulat-100.html).

„Wir konnten durch unsere eine Gegenstimme diese Planung nicht verhindern, haben aber angeregt, wenigstens Naturmaterialien (Kork, Kokosnussschalten) als Granulat zu verwenden.“ erläutert Reil . „Hoffentlich scheitert das nicht an den vermutlich höheren Kosten. Der Rasen selbst besteht dann allerdings immer noch aus Kunststoff,“ merkt Reil weiter an.

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