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GRÜNE stimmen Baugebiet zu!

Mittwoch, 24. November 2021 von Hergen Erhardt

Was ist denn jetzt passiert? Haben die GRÜNEN bei der Gruppenbildung mit der CDU ihre Seele verkauft?

Die geplante Ökosiedlung mit Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe, klimaschonende Baustoffe wie Kalk-Hanfsteine, Autofreiheit, Gemeinschaftshaus, geringer Flächenverbrauch pro Wohneinheit, Gründächer, Regenwassernutzung und -verrieselung. Grafik: Gemeinde Edewecht

Ganz im Gegenteil! Am 23. November 21 wurde im Bauausschuss der Plan für eine Ökosiedlung vorgestellt: Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe, klimaschonende Baustoffe wie Kalk-Hanfsteine, Autofreiheit, Gemeinschaftshaus, geringer Flächenverbrauch pro Wohneinheit, Gründächer, Regenwassernutzung und -verrieselung.

Das ist für uns ein Paradigmenwechsel im Bauwesen und dieses Projekt wird Strahlkraft weit über Gemeinde- und Kreisgrenzen entwickeln.

Die Gruppe SPD/FDP wollte den Verwaltungsvorschlag aufnehmen und eine benachbarte Fläche gleich mit entwickeln, um dort Bauland in Reserve zu haben.
Der GRÜNE Detlef Reil: „Wir haben jetzt einen anderen Auftrag! Wir müssen das Klima schützen!“ Er rechnet vor wie viel m³ Torf und somit CO² freigesetzt würden, wenn die Gemeinde die zusätzlichen zwei Hektar abtorfen und als Bauland herrichten würde. Dieses ‚Bauen auf der grünen Wiese‘ wollen wir in Zukunft nicht mehr.

Die ‚Ökosiedlung‘ Friedrichsfehn wurde mit sechs Stimmen der Gruppe CDU/GRÜNE gegen fünf Stimmen SPD/FDP und der Gruppe ‚Gemeinsam für Edewecht‘ angenommen.

Für uns ist das ein erster Erfolg der Gruppe CDU/GRÜNE!

Exkursion zum Engelsmeer

Freitag, 25. Juni 2021 von Hergen Erhardt

Die Grüne Kreistagsfraktion besucht mit der Landratskandidatin Karin Harms eines der ältesten Naturschutzgebiete, nicht nur im Ammerland, sondern niedersachsenweit.

Susanne Miks erklärt: „Wir unterstützen Karin Harms und möchten ihr nahebringen, welche Themen uns wichtig sind. Der Schutz der Moore ist einer unserer politischen Schwerpunkte.“

Landratskandidatin Karin Harms mit den Fraktionsvorsitzenden der GRÜNEN Kreistagsfraktion Georg Köster (links) und Hergen Erhardt (rechts) Bild: Grüne Ammerland

Der Landkreis Ammerland hat Maßnahmen zu Energieeffizienz und Hochmoorrenaturierung als Beitrag zum Klimaschutz beschlossen. Im Bereich Engelsmeer soll der Wasserstand durch Abdichten einiger Gräben und Verstärkung undichter Randbereiche gesichert werden.
Wie entscheidend der Wasserstand ist erläutert Hergen Erhardt, einer der beiden Fraktionssprecher: „Nur in den nassen Bereichen finden wir typische Hochmoorpflanzen wie Torfmoos, Wollgras und Sonnentau. Das nasse Milieu bewahrt hier den Torf vor der Zersetzung. In den umliegenden, landwirtschaftlich genutzten Flächen geht pro Jahr ein bis vier Zentimeter Torfmächtigkeit durch Abbau an der Luft verloren und CO2.wird freigesetzt“
Fraktionssprecher Georg Köster wird deutlich: „Dieser schleichende Torfabbau ist einer der großen CO2 Emittenten im Ammerland. Wir müssen mehr für den Schutz von Naturschutzgebieten wie dem Engelsmeer und die Renaturierung unserer großen Moorgebiete tun!“
Karin Harms bekräftigt ihre Ziele für das Ammerland: „Klima- und Umweltschutz ist zu einer unserer größten Herausforderungen geworden. Wir müssen alles dafür tun, um unsere Welt und natürlich auch insbesondere unsere Heimat für unsere Kinder, Enkelkinder und alle weiteren nachfolgenden Generationen lebens- und liebenswert zu erhalten.“
„Toll, dass wir uns, trotz widriger Wetterbedingungen, über wichtige Themen in so interessanter Umgebung austauschen konnten. Ich habe definitiv einen neuen Lieblingsort. Das werden wir sicher wiederholen.“, sagt Conny Kuck,

Grüne Kreistagsfraktion und KV-Vorstand mit der Landratskandidatin Karin Harms

Kreisvorstandsprecherin Bündnis 90/ DIE GRÜNEN Ammerland.
Während der gut 1½-stündigen Begehung gab Biologe Hergen Erhardt einige Hintergrundinformationen zum Engelsmeer:
„Das Engelsmeer ist seit 1939 als Naturschutzgebiet geschützt und 1,7 ha groß.
Das Engelsmeer ist schon in ältesten Karten als See im Moor verzeichnet. Solche offenen Gewässer entstanden im ohnehin nassen Hochmoor und werden Mooraugen oder Kolke genannt. In früheren Zeiten gab es unzählige davon in unseren Mooren.
Die Entstehung des Engelsmeeres ist etwas Besonderes: Es handelt sich um einen Erdfallsee, der durch Sackungen im darunterliegenden Salzstock entstanden ist. Diese Entstehung teilt das Engelsmeer mit dem Zwischenahner Meer.
In der weiteren Umgebung wird das Moor als Grünland oder Baumschule genutzt. Nur in dem kleinen geschützten Bereich finden wir Moorpflanzen von Heide, Birke und Pfeifengras auf den trockenen Standorten bis Wollgras, Moosbeere und Sonnentau an den wertvollen nassen Stellen.
Im Gelände können wir Spuren einer dynamischen Landschaft wahrnehmen. Am Nordostufer befindet sich eine Abbruchkante im Wasser, da hier die starken westlichen Winde langsam das Ufer abtragen. Am südwestlichen Ufer ist der Wellendruck geringer und hier bildet sich ein Schwingrasen aus, so dass hier eine Verlandung einsetzt. Über lange Zeit gesehen wandert das Engelsmeer auf dem Hochmoor.“

Elf Grüne wollen in den Edewechter Rat

Donnerstag, 10. Juni 2021 von Hergen Erhardt

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Edewechter Rat, Uwe Heiderich-Willmer bringt es auf den Punkt: „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir mal so viele Leute hatten, die aktiv im Ortsverband mitarbeiten!“ Und die Zahlen geben ihm Recht: die Anzahl der Mitglieder hat sich in den letzten zwei Jahren fast verdoppelt.

Am Mittwochabend stand bei den Grünen so einiges auf dem Programm. „Wir haben die Chance genutzt, uns persönlich zu treffen und auf der Jahreshauptversammlung einen neuen Vorstand und die Kandidat*innen-Liste für die Gemeinderatswahl im September zu wählen.“, sagt der neue Sprecher des Ortsverbandes, Roland Ernst. Neben Ernst wurden Annelene Frerichs als zweite Sprecherin und Hergen Erhardt als Kassenwart bestimmt.

v.l.n.r. Detlef Reil, Wiebke Carls, Julia Otto-Knipping, Uwe Heiderich-Willmer, Hans-Jürgen Iske, Annelene Frerichs, Anne-Karin Kress, Hergen Erhardt, Angelika Ernst, Roland Ernst, Stephanie Behrens      Bild: Grüne Edewecht

Roland Ernst weiter: „Wir sind begeistert, einige neue Mitglieder nach über einem Jahr mit Videokonferenzen persönlich kennenzulernen. Uns ist aber schon länger klar, dass sich hier ein motiviertes Team für die Ratsarbeit mit Kompetenzen und Erfahrungen in verschiedenen Disziplinen zusammengefunden hat.“

Ratsherr Detlef Reil: „Wir erleben großen Zuspruch und wollen diesen Schwung mitnehmen, um in Edewecht eine andere, grünere Politik zu machen. Daher wollen wir mit einem Team von elf Leuten in den Rat.“

Neben den drei jetzigen Ratsherren Uwe Heiderich-Willmer, Detlef Reil und Hergen Erhardt bewerben sich Wiebke Carls, Annelene Frerichs, Angelika Ernst, Hans-Jürgen Iske, Julia Otto-Knipping, Roland Ernst, Anne Kress und Stephanie Behrens für einen Sitz im Edewechter Rat.

Die Einzelvorstellungen der Kandidat*innen finden Sie hier: unter diesem Link.

A20 – eine Lösung von Vorgestern für ein Problem von gestern

Freitag, 28. Mai 2021 von Hergen Erhardt

v.l.: Georg Köster, Hergen Erhardt, Susanne Miks, Bernd Janßen und Stefan Töpfel aus der GRÜNEN Kreistagsfraktion,   Bild: Grüne Ammerland

Die Grüne Fraktion im Ammerländer Kreistag besucht das Protest-Camp gegen die A20.  „Wir wollen die Aktivisten ganz handfest mit einer Kiste mit regionalen und ökologischen Produkten unterstützen“, begründet Fraktionssprecher Georg Köster die Aktion.
Hergen Erhardt, der zweite Fraktionssprecher, ist überrascht über die freundliche und offene Diskussion: „Wir sind in den Gesprächen mit den jungen Leuten – natürlich mit Abstand – sehr schnell auf Themen gekommen, die uns gemeinsam bewegen: Naturzerstörung in Wald und Moor, CO2 und Klimawandel, Energiewende und Grenzen des Wachstums.“
Stefan Töpfel meint: „Engagierte junge Leute mit Durchhaltewillen für eine gute Sache. Ich werde noch häufiger dorthin fahren.“
Susanne Miks stellt klar: „Für die Grünen im Ammerländer Kreistag sprechen die Argumente eindeutig gegen den Bau der A20. Gut, dass der Widerstand gegen das unsägliche Projekt auf mehr Schultern verlagert wird. Wir unterstützen den friedlichen Protest, wie wir ihn hier kennengelernt haben!“
Eine abwechslungsreiche Landschaft mit Wäldern, Wiesen und Mooren wird zerschnitten und zerstört. In Garnholt sollen Waldflächen gerodet werden, die zu den wertvollsten im ganzen Ammerland zählen: hier wachsen Einbeeren, Primeln und Goldstern; ein Fischadlerpaar wurde unsanft beim Errichten des Nestes durch Kappen ihres Horstbaumes gestört.Moorflächen gehen unwiederbringlich verloren und setzten zusätzlich CO2 frei, das ohnehin reichlich beim Bau einer Autobahn anfällt.
Die Kompensationsmaßnahmen sind ein Fiasko. Die wohl größte Orchideen Wiese im Nordwesten wurde einplaniert, um Kiebitz-Flächen anzulegen, die beim Bau der A20 verstört werden.
Bedarf und Ausnutzung der Strecke werden schön gerechnet und der erwünschte Nutzen wird sich nicht einstellen. Wer ist im Stande in diesem Falle Verantwortung zu tragen?

Die GRÜNE Kreistagsfraktion im Gespräch mit den A20-Campbewohnern, Bild: Grüne Ammerland

Bernd Janßen gibt zu bedenken: „Der Bau der A20 ist unwirtschaftlich und für unsere Region sogar insgesamt schädlich. Die Kosten laufen völlig aus dem Ruder und die Milliarden Beträge wären besser in der Ertüchtigung der Bahn angelegt. Werden die Befürworter die Verantwortung übernehmen, wenn das Projekt wie zu befürchten ein Misserfolg wird?“
Die Grüne Kreistagsfraktion: „Wir fordern im Ammerland eine nachhaltige und klimagerechte Wirtschaftsförderung, die den Bau der A20 verhindert und auf zukunftsorientierte Innovationen setzt.“

 

GRÜNE Edewecht unterstützen Petra Knetemann als Kandidatin

Mittwoch, 11. November 2020 von Hergen Erhardt

Die Edewechter Grünen werden bei der Bürgermeister*innenwahl in nächsten Jahr Petra Knetemann unterstützen und keine eigene Kandidat*in aufstellen.

Der Grüne Ortsverband hatte Frau Knetemann eingeladen, um sie kennenzulernen und sie über ihre Vorstellung der zukünftigen gemeindlichen Aufgaben zu befragen.

 Den gegenwärtigen Einschränkungen geschuldet fand diese Sitzung am Dienstag als Videoschalte statt.

 „Nach der Vorstellung und Befragung können wir Grünen uns gut eine Zusammenarbeit mit Petra Knetemann als Bürgermeisterin vorstellen. Neben ihrer Qualifikation und Erfahrung in Verwaltung ist im Gespräch noch einmal besonders deutlich geworden, dass sie nicht nur parteilos ist, sondern ihre Überparteilichkeit als wichtige Voraussetzung für die angestrebte Tätigkeit sieht, um sachbezogen gemeinsame Lösungen für die anstehenden Fragen für die Gemeinde finden zu können“, fasst Hergen Erhardt die Entscheidung des Ortsverbandes zusammen.  

Ratsherr Detlef Reil kommentiert: „Ich persönlich halte Petra Knetemann für die ideale Kandidatin. Sie ist fachlich erfahren, eine originale Edewechterin, hat Biss und Humor. Politisch will sie neutral bleiben, aber politische Entscheidungen sind ohnehin Sache des Gemeinderats“.  

Fraktionssprecher Uwe Heiderich-Willmer freut sich, „dass wir Petra Knetemann, die uns als hoch qualifizierte Person mit Jahrzehnte langer Erfahrung in der Kommunalverwaltung bekannt ist, als Bürgermeisterkandidatin unterstützen dürfen. Die Gespräche mit ihr haben gezeigt, dass sie für uns die geeignete Kandidatin ist, mit der wir die großen Herausforderungen der Zukunft angehen können.“ 

Ortsverbands Vorsitzender Torsten Albrecht bringt es auf den Punkt: „Für uns als Grüne ist sie die richtige Kandidatin“.

Mehr über Petra Knetemann erfahren Sie hier:

 

GRÜNE Gespräche: auf dem Rad durch Edewecht

Donnerstag, 08. August 2019 von Hergen Erhardt

 

Foto: U. Heiderich-Willmer

Am Edewechter Rathaus ging es los Foto: U. Heiderich-Willmer

Am Sonntag haben sich knapp 20 Interessierte auf Einladung des Grünen Ortsverbandes mit dem Rad auf eine zweieinhalbstündige Rundfahrt gemacht.

Neubaugebiet Lajestraße Foto: U. Heiderich-Willmer

In der Eichenallee konnten wir feststellen, dass die alten Bäume mit Plaketten versehen sind. Ratsherr Uwe Heiderich-Willmer führt aus: „In diesem Baumkataster lässt die Gemeinde alle öffentlichen Gehölze erfassen und begutachten. Ende des Jahres sollen alle älteren Bäume persönlich bekannt sein.“

Anhand der Lajestraße haben wir uns die Baugebietsentwicklung und den Übergang von Siedlung in die freie Landschaft vor Augen geführt. Im weiteren Verlauf stellt sich die Landschaft besonders reizvoll dar. Hier treffen kleinteiliges Grünland, Geestbach und Wald aufeinander.

Ebenfalls positiv fiel die Wallstraße mit dem aktiven bäuerlichen Hof auf. Wie lang ist dieses innerörtliche Idyll noch zu halten, bevor Baulandspekulationen lauter werden?

Regenrückhaltebecken, kahl geschoren Foto: U. Heiderich-Willmer

Am Regenrückhaltebecken des Industriegebietes diskutieren wir über den Spagat des technischen Bauwerks zwischen der Funktion des Hochwasserschutzes und dem ökologischen Wert. Viele beklagen, dass das Blütenmeer alljährlich viel zu früh gemäht wird.

Ringelblume in der Blühwiese Foto: U. Heiderich-Willmer

Im Gegensatz hierzu wird 200 Meter entfernt eine Blühwiese angelegt. Hergen Erhardt, der die Exkursion moderierte, verdeutlicht den Grünen Standpunkt: „Solche Blühwiesen bestehen aus Arten, die nicht heimisch sind und noch dazu für die meisten Wildbienen viel zu spät blühen. Besser sind die heimischen Kräuter, weil sie über die ganze Vegetationsperiode hindurch blühen, und daher dürfen diese nicht zu früh abgemäht werden.“

Über den alten Kirchweg, der schon in den alten Vogteikarten verzeichnet ist, geht es zu einer ganz besonderen Sehenswürdigkeit eines Geestdorfes, dem Plaggenesch. Über hunderte von Jahren haben unsere Vorfahren hier aus mageren, sandigen Böden die besten Ackerstandorte der Gemeinde geschaffen. Auch diese kulturhistorischen Denkmale sind von den Begehrlichkeiten der Bauwirtschaft bedroht.

Zwischenstop auf der Espergöhlen Foto: U. Heiderich-Willmer

Der Karpfenteich, ein verwildertes technisches Bauwerk Foto: U. Heiderich-Willmer

Am Stadion haben wir uns Gedanken gemacht, was denn hier nach der Aufgabe der sportlichen Nutzung passieren soll. Ganz in der Nähe befinden sich die Karpfenteiche, ursprünglich auch technische Regenrückhaltebauwerke, die inzwischen stark verwildert sind. Hier könnte man durch kleine Eingriffe sowohl die Ökologie als auch die Freizeitnutzung verbessern.

 

Sandabbau in Westerscheps

Freitag, 13. April 2018 von Hergen Erhardt

An der Kortenmoorstraße in Westerscheps wird seit fast 40 Jahren Sand abgebaut. Für eine 3 ha große Erweiterungsfläche ist nun eine Verlängerung um 20 Jahre, auf dann annähernd sechs Jahrzehnte beantragt worden. Die Gesamteingriffszeit ist unangemessen lang. Schon lange hätten Teilbereiche dem Naturschutz übergeben werden müssen. „Allerdings bietet die Herrichtung der Abbaustätte eine einmalige Chance für die Verbesserung des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes. Dazu muss aber der Herrichtungsplan überarbeitet werden“, betont Hergen Erhardt, Naturschutzerxperte der GRÜNEN Rats- und Kreistagsfraktion.

Starker Wellenschlag bei stürmischem Wetter verursacht ökologisch wertvolle Abbruchkanten. Foto U. Heiderich-Willmer

Starker Wellenschlag bei stürmischem Wetter verursacht ökologisch wertvolle Abbruchkanten. Foto U. Heiderich-Willmer

Die Bereiche mit beendetem Sandabbau bieten eine einmalige Chance für die Verbesserung des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes. Offene Sandflächen und Abbruchkanten nach Eingriffen wie dem Sandabbau bildenden wertvolle Ersatzbiotope für die in ihrer Dynamik stark eingeschränkten Fließgewässerufer. So war das Einebnen von Abbruchkanten in der Vergangenheit  ein Fehler. Solche Strukturen müssten für die seinerzeit vorhandene Uferschwalbenbrutkolonie erhalten bzw. wiederhergestellt werden. „In diesem Sinne ist es unsinnig die offenen Bereiche zu bepflanzen. Im Gegenteil sollten große Uferbereiche dauerhaft gehölzfrei gehalten werden“, erklärt Erhardt. Weiter sei das Anpflanzen von Bergahorn nicht hilfreich, da dieser sich stark ausbreitet und in Waldbiotopen Probleme bereite. Dieser Baum sollte nach der Auffassung Erhardts vom Landkreis und der Gemeinde komplett von der Pflanzliste gestrichen werden. Im vorliegenden Fall wäre es am Günstigsten, den nördlichen Wall in Abstimmung mit den örtlichen Naturschützern mit heimischen Arten zu bepflanzen.

Eine Beteiligung von Angelvereinen oder sonstiger Vereine an der Herrichtung oder eine Folgenutzung dieser Vereine muss unterbleiben. Die Vielzahl von Beispielen in der Gemeinde zeigt, dass Nutzung durch Angelvereine nichts mit Naturschutz zu tun hat.

Diese wichtigen ökologischen Aspekte sollten in den aktuellen Herrichtungsplan der Abbaustätte, der im Rahmen des Genehmigungsverfahren dem Landkreis vorgelegt wurde, berücksichtigt werden. Ein entsprechender Hinweis an den Landkreis ist durch das GRÜNE Kreistags- und Ratsfraktionsmitglied Erhardt bereits erfolgt.

 

Grüne lehnen Baugebiet ab

Montag, 18. Dezember 2017 von Hergen Erhardt

Die Grüne Ratsfraktion lehnt ein Baugebiet zwischen der Grundschule O-Scheps und dem Ort ab. Das Landschaftsbild mit dem Schepser Esch und den prägenden Wallhecken würde zerstört.

Diese Landschaftsbild soll einem Baugebiet weichen. Bild: Hergen Erhardt

Der Ortsbürgerverein Scheps wünscht sich seit Jahrzehnten ein Baugebiet entlang der Landesstraße. Der Ort müsse hier zusammenwachsen, heißt es zur Begründung.

Im Rat gibt es derzeit keine Mehrheit für dieses Projekt. Die Forderung einer Bürgerversammlung steht im Raum. Die Verwaltung hat das Thema nun an den Schepser Arbeitskreis zur Dorfentwicklung Edewecht-West weitergereicht. In diesem Arbeitskreis wiederum ist der Ortsbürgerverein gut vertreten. So verwundert es nicht, dass aus dieser Richtung ein knappes Votum für eine Bebauung gibt. Das ersetzt allerdings nicht die Diskussion im Bauausschuss und Rat. Oder hat sich die Verwaltung dieses Votum gewünscht, um den Rat vor vollendete Tatsachen zu stellen?
Die Edewechter Grünen wollen das angedachte Baugebiet nicht!

Schon die Lage an der stark befahrenen Landesstraße erscheint für ein neues Baugebiet ungeeignet. Zudem würde das Landschaftsbild mit dem Schepser Esch auf der einen Seite und der Niederung mit prägender Wallhecke auf der anderen zerstört. Hier wächst keine Siedlung zusammen, sondern eine Kulturlandschaft wird zerschnitten.

Diese Wallhecke soll Löcher bekommen. Bild: Hergen Erhardt

Die Grünen lehnen eine Bebauung auf der „grünen Wiese“ hier wie in allen Teilen der Gemeinde ab.
In den letzten 30 Jahren gab es in der Gemeinde Edewecht eine ungehemmte Entwicklung von immer neuen Baugebieten. Die Bevölkerungsentwicklung ist dramatisch. Das mag für die Einnahmen der Bürgermeisterin und des Kämmerers überaus positiv sein, aber die gesamte Infrastruktur pfeift aus dem letzten Loch: es fehlen Kitas, Kindergärten, Unterrichtsräume an Schulen, der innerörtliche Verkehr ist an vielen Stellen unerträglich geworden.
Wir brauchen in Edewecht ein Diskussion, ob wir als Gemeinde immer weiter wachsen wollen oder die Lebensbedingungen der hier Lebenden erhalten und verbessern wollen.

Aus unserer Sicht müssen wir uns schleunigst von der Vorstellung befreien, dass es ein grenzenloses Wachstum geben kann.

Wann ist genug wirklich genug? Nach unserer Auffassung habe wir diesen Zeitpunkt lange verpasst. Es geht darum, die Kommune zukunftssicher zu gestalten.

Freiraumkonzept für Edewecht

Montag, 23. Januar 2017 von Hergen Erhardt

Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe zur Vorbereitung eines Freiraumkonzeptes wird sich treffen

Die Gemeinde Edewecht hat in der letzten Wahlperiode einen neuen Flächennutzungsplan beschlossen. Dabei ging es allerdings nur um die Ausweitung der Wohnbebauung und der Gewerbe- und Industrieansiedlung. Die Belange von Naturschutz und Naherholung haben aber ebenso einen Flächenbezug, was die GRÜNEN dazu veranlasst hat, gemeinsam mit den Unabhängigen im vergangenen Jahr ein Freiraumkonzept zu beantragen.  Einstimmig wurde diesem Antrag in allen zuständigen Gremien zugestimmt, nun wird sich eine Arbeitsgruppe vorbereitend für solch ein Freiraumkozept mit den ökologischen Aspekten der unbebauten Flächen in Edewecht beschäftigen.

Die GRÜNEN haben im Vorfeld dieser Arbeitsgruppe bereits ihre Erwartung an solch ein Konzept formuliert:

Ziele:

Die Grünen möchten mit dem Freiraumkonzept drei Ziele erreichten. Ökologisch wertvolle Bereiche und prägende Landschaftsbestandteile sollen benannt und geschützt werden. Die Pflege von öffentlichen und gemeindeeigenen Grünflächen soll nach ökologischen Gesichtspunkten umgestellt werden. Die Landschaft soll für die ruhige Erholung erlebbar bleiben, das Freizeitwegenetz soll ausgebaut werden.

 Umsetzung:

Fließ- und Stillgewässer, Wallhecken, Gehölzreihen, einzelne Bäume, Vorkommen besonderer Arten, Wald, Forst, extensives Grünland, Hochmoor sollen bei der Untersuchung der wertvollen Bereiche berücksichtigt werden. Bei der Pflege sollten folgende Grundsätze umgesetzt werden: Handarbeit vor Maschineneinsatz, kein chemischer Pflanzenschutz [ist bereits verboten], heimische Arten mit positiven Auswirkungen für Tierwelt sollen bevorzugt werden, Mähen und Abfahren statt Mulchen. Mit Jägern, Anglern und dem ehrenamtlichen Naturschutz sollen die Möglichkeiten eines Freizeitwegenetzes bearbeitet werden.

Beispiel für den Schutz von wertvollen Landschaftsbestandteilen:

Im Haaksen Brook zwischen Portsloge und Edewecht sind wertvolle Landschaftsbestandsteile in typischer Weise verzahnt. In einem historisch alten Wald liegt der Quellbereich der Espergöhler Bäke. Der wertvolle Bestand der Frühjahrsgeophyten ist durch intensiven Holzeinschlag gefährdet. Im weiteren Verlauf durchzieht die Bäke einen landschaftlich reizvollen Grünlandbereich. Exemplarisch treffen hier selten gewordene Elemente unserer Landschaft aufeinander: alter Wald, Geestbach und extensives Grünland. Solche Landschaftsensembles gilt es unbedingt zu schützen.

Die nachfolgende Bildergalerie macht dies am Beispiel von Nord-Edewecht deutlich:

Alle Fotos und die Bearbeitungen der Google-Earth-Bilder stammen von Hergen Erhardt.

GRÜNER OV: Viele Themen für 2015

Dienstag, 16. Dezember 2014 von Hergen Erhardt

Die Edewechter Grünen haben sich auf ihrer Dezember Sitzung viel für das neue Jahr vorgenommen.

„Mit Bestürzung nehmen wir wahr, wie viel gezielte Desinformation es von Seiten der Land- und Baumschulwirtschaft zum Landesraumordnungsprogramm gibt. Es ist erschreckend welch trübes Süppchen die CDU Vertreter wider besseren Wissens da zurzeit kochen.“ Für den Grünen Fraktionsvorsitzenden Uwe Heiderich-Willmer ist klar, dass dieses Thema nicht vom Tisch ist. Es wird viel Aufklärung bedürfen, um gegen die jetzt vorgefassten Meinungen durchzudringen und die einseitige Kampagne zu widerlegen. Wir werden uns gleich im neuen Jahr dieser Herausforderung stellen.

In der Diskussion um den gesetzlichen Mindestlohn spielt unsere Region eine besondere Rolle. Als Beispiel seien die teilweise katastrophalen Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie genannt. Auch hierzu planen wir einen Themenabend.

Die Wintermonate bedeuten auch immer einen hohen Verlust an Bäumen. Zur Sicherung der Straßen und aufgrund der jährlichen Neubesetzung der Försterstelle im Wildenloh ist auch in diesem Jahr nichts Gutes zu erwarten. Wir werden weiterhin ein wachsames Auge darauf haben.

In den letzten Jahren war das Grüne Sommerfest bei Anja Wichmann und Florian Lämmermann auf dem „Died‘s Hoff“ in Friedrichsfehn

... auf den Heuballen sitzt es sich gut ...

Beim Sommerfest 2015 gibt es sicher wieder eine Hof-Rundfahrt mit dem Pferdewagen.

immer der Termin, auf den wir uns ganz besonders gefreut haben. Anja und Florian werden uns auch in diesem Jahr über ihre Erfahrungen in der alternativen Landwirtschaft und der Arbeit mit Pferden auf dem Laufenden halten.

Die Gemeinde Edewecht hat sich ein Motto und eine Strategie für die Zukunft gegeben. Dieses „Gemeinsam nachhaltig wohnen und wirtschaften“ halten wir für etwas blutleer. Das Leben in der Gemeinde und vor allem die politischen Entscheidungen sollen in ein punktebasiertes Schema gepresst werden. Politische Handlungsfelder sollen zu gewichteten Produkten verkommen. „Das ist intellektuell schwer zu fassen und erinnert mich an hermetische Seminare an der Uni. So stellen wir uns gelebte Politik nicht vor!“ Hergen Erhardt meint: „Es reicht nicht, sich verwaltungsseits eine Consulting Firma einzukaufen, die uns das Denken vor Ort abnimmt. Mag sein, dass wir damit nicht stromlinienförmig sind, aber wir wünschen uns eine Themen und Projekt bezogene Politik und nicht das ‚Abarbeiten‘ vorgegebener Entwicklungszahlen.“

Es gibt in Edewecht immer noch den Beschluss, eine IGS einzurichten, falls die gesetzlichen Rahmenbedingungen es zulassen. Vielleicht wirbeln wir damit Staub auf und treten manchem auf die Füße, wenn wir dieses Thema erneut auf die Politische Bühne bringen, aber dafür sind wir schließlich gewählt.

Flurbereinigung am Junkersdamm schadet Natur

Donnerstag, 02. Januar 2014 von Hergen Erhardt

Im November vergangenen Jahres waren strahlende Gesichter bei einer Feierstunde auf dem Junkersdamm im Grenzbereich Zwischenahn/Edewecht zu sehen, 50.000 m³ Boden und große Geldmengen wurden im Rahmen der Flurbereinigung bewegt.

Die NWZ berichtete am 28.11.2013:

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nwz_28_11_13

Die Flurbereinigung Dänikhorster- und Fintlandsmoor hat die Aufgabe, landwirtschaftliche Flächen zu arrondieren und die Verkehrswege im Außenbereich zu verbessern. Daneben werden Flächen in einem Korridor zwischen Dänikhorster- und Fintlandsmoor aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgetauscht, um diese beiden Naturschutzgebiete mit einander zu verbinden.

"Bodenmiete

Die Gemeinden Bad Zwischenahn und Edewecht sowie die Stadt Westerstede unterstützen die Naturschutzbemühungen, indem sie Kompensationsleistungen, die sie im Rahmen ihrer Bebauungsplanung leisten müssen, in Form von finanziellen Mitteln in dieses Gebiet einfließen lassen. Hier durch konnte unter anderem der Dänikhorster Moorkanal umgeleitet werden, die Entwässerung der Hochmoorflächen konnte eingeschränkt und der Wasserstand angehoben werden.

In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Flurbereinigung mit dem Neubau des Junkersdamms beschäftigt. Dazu wurde die gesamte Trasse des alten Weges ausgekoffert. Als Ausgleich für die Eingriffe der Flurbereinigung sollte ein Teil des Schwarztorfes, der sich im Untergrund der alten Straße befand, für den Naturschutz genutzt werden. Im Dänikhorster Moor sollte eine größere Fläche mit diesem Schwarztorf eingewallt werden, um hier den Wasserstand anzuheben.  Weiter war vorgesehen, im Fintlandsmoor Schwarztorf zwischen zu lagern, um ihn später für die Verfüllung der Gräben zu nutzen.

Die Ammerländer Moorexperten Susanne Grube, Uwe Riegel und Horst Bischoff untersuchen den Damm auf Schwarztorfgehalt.

Die Ammerländer Moorexperten Susanne Grube, Horst Bischoff und Uwe Riegel untersuchen den Damm auf Schwarztorfgehalt und fanden fast nur Mineralbodengemisch.
Foto: Hergen Erhardt

Entgegen den Beteuerungen der Flurbereinigungsverantwortlichen wurde bei beiden Maßnahmen kein reiner Schwarztorf verwendet, der Anteil des Schwarztorfes liegt unter 10 %. Der überwiegende Anteil besteht aus einem Mineralbodengemisch, im Fall des am Fintlandsmoor abgelagerten Bodens sogar mit Steinen etc. „verunreinigt“.

Mit diesem Material lassen sich keine Gräben im Moor abdichten, da Mineralboden im Gegensatz zu Schwarztorf wasserdurchlässig ist. Zudem verändert Sand im Moor die Standortverhältnisse, wodurch sich moorfremde Pflanzen ausbreiten. Der im Straßenausbau gewonnene Schwarztorf wurde in erheblich größerem Umfang als vorgesehen an die Torfindustrie veräußert.

Die Flurbereinigung hat im Zusammenhang mit dem Ausbau des Junkersdamm der Natur schweren Schaden zu gefügt. Im NWZ Artikel wird auf eine unerwartete Kostensenkung der Straßenbaumaßnahme hingewiesen. Ein Gutteil dieser Einsparung geht zu Lasten des Moores: der für Naturschutzmaßnahmen vorgesehene Schwarztorf aus dem Unterbau der alten Straßen ist an die Torfwirtschaft verkauft worden.

Den beiden Bürgermeistern, die im o.g. NWZ Artikel über die Umsetzung von vielen Naturschutzzielen und positiven Synergieeffekte schwärmen, muss an dieser Stelle daher entschieden widersprochen werden und der Projektleiter Gerd Fabian vom Amt für Landentwicklung Oldenburg sollte, statt die Einsparungen zu loben, deren Ursache lieber kritisch hinterfragen.

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