Gedankenpapier OV Edewecht zum Thema Einwegmakro- und Mikroplastik – Möglichkeiten des Handelns für eine Sensibilisierung zur Eindämmung
Dienstag, 28. August 2018 von Redaktion
Anlässlich der Podiumsdiskussion der GRÜNEN in Edewecht am 07.09.18 von Torsten Albrecht
Kernaussagen:- 26 Mio. Tonnen Einwegplastikmüll fallen pro Jahr in der EU an, 50 % davon finden sich im Meer wieder.
- Zerfallsprodukte aus Einwegmakroplastik sind die Hauptquelle für sogenanntes sekundäres Mikroplastik (ca. 400 Mio. Tonnen pro Jahr weltweit), daneben gelangt sogenanntes primäres Mikroplastik aus Reifenabrieb, Mikrofasern aus Fleecestoffen, Kosmetika und Reinigungsmitteln über Kanalisation und Oberflächengewässer in die Meere.
- Mikroplastik (< 5 mm Größe) und Makroplastik bedrohen marine Ökosysteme, dienen Schadstoffen (Bakterien, Schwermetallen) als Trägersubstanzen zum Eintrag in die Nahrungsketten und bedrohen somit auch unsere Gesundheit. Schon heute finden sich Plastikabfälle „ubiquitär“ in Zellen von Muscheln ebenso wie in Mägen von Vögeln, Fischen und Walen.
- 87 % der EU Bürger befürworten eine Reduzierung des Einwegmakroplastiks.
- Handlungsmöglichkeiten auf regionaler Ebene:
- Aktionstag „Heute ohne Plastik einkaufen“ mit Aufzeigen von Alternativen beim Einkauf
- Zahnpasta/Sprays ohne Mikropartikel; alternative Tragetaschen/Behältnisse
- Gemeinsame Marketing-Initiative mit Gemeinde und den Edewechter Einzelhändlern für eine Wappen-Baumwoll-Einkaufstasche anstelle von Plastik-/Papier-Einwegtüten
- Initiative mit den Backshops/Tankstellen/Verkaufsstellen für Mehrweg-Coffee-to-go-Becher
- Einführung von Pfandabgaben auf Einwegplastik
- Erhöhung der Mehrweg- und Recyclingrate
- Unterstützung der Initiative der EU-Kommission von Ende Mai 2018 hinsichtlich Gesetzgebung
- Nutzung alternativer Materialen bei der Herstellung (bspw. Maisbecher, recyclingfähig)
- Düngerverwendung ohne Mikropartikel.
- Die Invasion der Mikroplastikpartikel in unsere Lebensräume ist nicht akzeptabel. Sie muss gebremst werden.
- Generell kann auf Plastik nicht verzichtet werden, es muss jedoch verantwortungsbewusst, d.h. auch maßvoll, mit dem Stoff umgegangen werden.
- Dazu gehört ein bewusstes und konsequentes Recycling von Plastikmüll – unterstützt z.B. durch eine Ökologisierung der Lizenzabgaben im Verpackungsgesetz sowie verbindliche Vorgaben für Recyclatbeimischungsquoten.
- Die intensivere Sensibilisierung der Wirtschaft und der Verbraucher durch Aufklärung erscheint notwendig.
- In der Fischerei muss darauf hingewirkt werden, Netze und auch die sog. Dolly Ropes aus biologisch abbaubaren Naturprodukten herzustellen.
- Die Forschung zur Vermeidung von Reifenabrieb bzw. zur Nutzung biologisch abbaubarer Reifenmischungen muss dringendst intensiviert werden.
- Die Aufrüstung von Kläranlagen mit sog. Tuchfiltern zur Herausfilterung von Mikroplastik muss vorangetrieben und wissenschaftlich begleitet werden.
- Die Initiative der EU-Kommission zur Reduzierung des Plastikmülls vom Mai 2018 ist Unterstützens wert – Mikroplastik als Zusätze in Kosmetika und Reinigungsmitteln sind ohne Komfortverlust verzichtbar und müssen verboten werden. Einweg-Plastikprodukte sollten mit möglichst kurzen Übergangsfristen durch Mehrwegprodukte, im Kreislauf geführte Recyclingprodukte oder im marinen Milieu biologisch abbaubare Produkte ersetzt werden.
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