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Edewechter Grüne gegen Bebauung am Roten Steinweg See

Samstag, 01. Dezember 2007 von Uwe He-Wi

Die Edewechter Grünen sprechen sich gegen eine Bebauung am Roten Steinweg See aus. Lebensraum für geschützte Tiere wird zerstört. 24 Grundstücke für „gut Betuchte“ in exklusiver Lage sind kein Gemeinwohl

Es wird immer wieder suggeriert es bestände bezüglich des Roten Steinweg Sees ein Handlungszwang, der besteht eindeutig nicht, denn es existiert für dieses Gelände eine Regelung, die die Renaturierung in Form einer natürlichen

Blick über den See vom Ostufer

Blick über den See vom Ostufer

Sukzession vorsieht, die im Übrigen Bestandteil der Abbaugenehmigung war. Das Regionale Raumordnungsprogramm für den Landkreis Ammerland von 1996 sieht hier dementsprechend die Vorsorge für Natur vor. Es ist alles bestens geregelt.
Dann kommt da ein Investor, dem diese Voraussetzungen bekannt sind und kauft dieses Gelände mit dem Vorhaben es gewinnbringend zu vermarkten, und erwartet, dass dafür sämtliche bestehende Regelungen über Bord geworfen werden. Nun sieht zum Glück unser Bau und Umweltrecht umfangreiche Gutachten vor, bevor so ein Vorhaben umgesetzt werden kann.
Diese Gutachten bringen nun Ergebnisse, die das Gemeinwohl als Voraussetzung für Ausnahmen nach § 62 BNatSchG (Es wird Lebensraum für geschützte Tiere (Insekten) zerstört) fordern. In der Begründung für die Ausnahme wird das Gemeinwohl angeführt. Dies ist für diesen Zweck ein sehr fragwürdiges Konstrukt. Die Grünen können an dieser Stelle das Gemeinwohl nicht erkennen, „denn 24 Grundstücke in exklusiver reizvoller Lage für gut Betuchte dienen nach Meinung der Grünen nicht dem Allgemeinwohl“, betont Ole Martens für die Grünen. „Dieser Umgang mit Gutachten erinnert doch sehr an den Verkehrsentwicklungsplan, bei dem man aus 16% Durchgangsverkehr die Notwendigkeit einer Umgehungsstraße ableitete, die dann ja auch kläglich gescheitert ist,“ kritisiert Uwe Heiderich-Willmer Fraktionssprecher der Grünen.
Die wilde Nutzung, die immer wieder angeführt wird um zu belegen, dass die natürliche Sukzession gescheitert sei,

Sand- und Kiesgruben können ein Ersatz für Landschaftselemente sein, die heute sehr selten geworden sind

Sand- und Kiesgruben können ein Ersatz für Landschaftselemente sein, die heute sehr selten geworden sind

zeigt dass in der Bevölkerung ein Bedürfnis nach Erholung in natürlicher Umgebung besteht. Die Öffnung des Geländes für Erholungszwecke, es muss ja kein Badesee sein, wäre dem Gemeinwohl dienlich und würde Ausnahmen nach dem Naturschutzrecht rechtfertigen. Die wahrscheinlich gar nicht notwendig wären, „denn eine Nutzung des Geländes durch Spaziergänger etc. steht der natürlichen Sukzession nicht entgegen, im Gegenteil es hält die Landschaft offen und fördert damit die Entwicklung von dynamischen Landschaftelementen“, betont Hergen Erhardt, Naturschutzexperte der Edewechter Grünen.

Der Investor, Matthias Decker, Kreistagsabgeordneter im Kreistag Ammerland für die CDU, beginnt übrigens schon mit der Vermarktung: www.rotersteinweg.de. Er scheint sich seiner Sache sehr sicher zu sein … Ein Schelm der Böses dabei denkt.

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