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Planung zum Torfabbau am Roten Steinweg fragwürdig

Mittwoch, 10. Dezember 2008 von Uwe He-Wi

Edewechter Grüne: die Planungen zum Torfabbau östlich des Roten Steinwegsees sind sehr fragwürdig. Flachwasserzone als ökologischer Ausgleich zerstört mehr als hinzu gewonnen wird.

Diese brachliegende Wiese östlich des Roten Steinwegsees soll 0,70 Meter abgetorft werden.

Diese brachliegende Wiese östlich des Roten Steinwegsees soll 0,70 Meter abgetorft werden.

Nachdem nun bereits die ersten Baugenehmigungen am Roten Steinwegsee erteilt wurden, geht das Geld scheffeln auf Kosten der Natur weiter. Nun hat der Investor, das CDU-Rats- und Kreistagsmitglied Matthias Decker auch die Ländereien östlich des Sees aufgekauft. Dort liegt noch eine beträchtliche Menge des sehr begehrten Weißtorfes.

Am 09.12.08 hat der Landwirtschafts- und Umweltausschuss der Gemeinde Edewecht darüber beraten, ob das gemeindliche Einvernehmen mit diesem Vorhaben erteilt werden kann. Es

Im Uferbereich hat sich die Vegetation entwickelt und ein Eisvogel soll hier auch schon gesehen worden sein.

Im Uferbereich hat sich die Vegetation entwickelt und ein Eisvogel soll hier auch schon gesehen worden sein.

blieben jedoch viele Fragen offen, so dass die Entscheidung vertagt wurde um die noch offenen Fragen gemeinsam mit dem Landkreis zu klären. Im Vorfeld der Sitzung hat sich der Grüne Fraktionssprecher Uwe Heiderich-Willmer gemeinsam mit dem

Naturschutzexperten und Diplom Biologen Hergen Erhardt von den Edewechter Grünen vor Ort ein Bild über die Situation gemacht. Während sich auf der für die Abtorfung vorgesehenen schon länger brachliegenden Fläche weitgehend die Flatterbinse durchgesetzt hat, kann man im Uferbereich bereits eine vielfältigere Entwicklung feststellen. In den wildgewachsenen Wäldchen am Rande des Sees zeigen Blau- und Preiselbeerpflanzen sowie der Schafzwingel diese für die Landschaft typische Entwicklung. An der bis zu zwei Meter hohen Uferkanteist zum Teil ein üppiger Bewuchs mit Heidepflanzen zu finden. Dieser Uferbereich soll als ökologische Ausgleichsmaßnahme für den Torfabbau in eine Flachwasserzone umgewandelt werden. Um den bis zu zwei

Das bis zu zwei Meter hohe Ufer soll zu einer Flachwasserzone werden.

Das bis zu zwei Meter hohe Ufer soll zu einer Flachwasserzone werden.

Meter hohen Uferbereich in eine Flachwasserzone umwandeln zu können, müssen jedoch Unmengen von Torf und Erde abgetragen werden. „Wenn dies so umgesetzt wird, wird hier mehr zerstört als hinzugewonnen“, mahnt Hergen Erhardt.

Nach Auffassung der Grünen wäre es wesentlich sinnvoller die Nachfolgenutzung im Sinne eines ökologischen Ausgleichs zu nutzen. So sollte, wie es bei anderen Abbaugebieten auch festgelegt ist, die Wiedervernässung als Folgenutzung vorgeschrieben werden. Gleichzeitig könnte man dann dieses Gebiet in den geplanten Rundwanderweg integrieren, indem man einen historischen Bohlenweg durch das Gelände nachbaut. „Es wäre auch an der Zeit, dass der Investor, nachdem er so gut an Friedrichsfehn verdient, nun etwas der Bevölkerung zurück gibt“, bemerkt 

ca. 7000 Jahre alte Kiefern schauen am Ufer der Roten Steinwegsees aus dem Moor

ca. 7000 Jahre alte Kiefern schauen am Ufer der Roten Steinwegsees aus dem Moor

Uwe Heiderich-Willmer. „So könnte er, da ihm ja nun Flächen bis zum Wildenloh hin gehören, den Rundwanderweg an den Wildenloh anschließen“, schlägt Heiderich-Willmer weiter vor. Auf diese Weise wäre es möglich ein echtes kleines Naherholungsgebiet für die Friedrichsfehner Bevölkerung zu schaffen, das über die Alibifunktion des bisherigen Rundwanderweges hinaus ginge.

Sicher wissen auch die GRÜNEN, dass es sich hier um eine alte Genehmigung handelt, aus der man solche Verpflichtungen nicht ableiten kann. „Der Investor hat trotz aller Diskussionen seinen Gewinn sicher. Daher stünde es allen Beteiligten gut an sich Gedanken darüber zu machen, damit auch für die Friedrichsfehner Bürger dabei etwas heraus kommt,“ betont Heiderich-Willmer.

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