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Wellenschlag um den Kornbrennereiabriss

Sonntag, 03. Februar 2013 von Uwe He-Wi

Als die Bagger anrückten um die Kornbrennerei abzureißen ging gleichzeitig eine Welle der Empörung durch die Presse. Schlagzeilen wie: „Nur das Interesse des Investors zählt“ heißt es in einer Pressemitteilung der UWG in der NWZ vom 29.12.12, “ Die UWG hatte sich für den Erhalt des Komplexes an der Ecke Hauptstraße/Rathausstraße eingesetzt und kritisiert, dass die Gemeinde beim Verkauf des Geländes im Sanierungsgebiet

Kornbrennerei

Eindringendes Regenwasser durch das beschädigte Dach …

Edewecht-Mitte nicht von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht hatte. “ kann man 4 Wochen später erneut am 29.01.13 in der NWZ lesen.

„… die Nichtausübung des offensichtlichen Vorkaufsrechts des Geländes der Kornbrennerei in weiten Teilen hinfällig! […], sondern auch wegen des derzeitigen Abrisses der Kornbrennerei, diesem ganz zentralen ortsbildprägenden Industriedenkmal. Die Empörung allseits in Edewecht ist riesig!!!“ teilt ein Edewechter am 17.01.13 in der Internetplattform „Mein Edewecht“ der NWZ mit. Bereits am 14.12.12 klagt der gleiche Edewechter „Leider fehlt es auch und vor allem dem Gemeinderat an Willenskraft und Phantasie für Edewecht und dem Erhalt seines

Kornbrennerei

Die nur halbherzigen Reparaturversuche…

Ortsbilds tätig zu werden. Wieder einmal wird der bauhistorische kulturelle Wert eines Gebäudes vollkommen verkannt!“

Nun ist es sicherlich richtig, dass der Abriss dieses historischen Gebäudes ein großer Verlust für das Edewechter Ortsbild ist, daher sind seiner Zeit auch die Edewechter Grünen mit einem Antrag zum Erhalt der Kornbrennerei aktiv geworden. Da das alle im Rat vertretenen Parteien so sahen, wurde schließlich beschlossen die Kosten für eine Modernisierung und Sanierung des Gebäudekomplexes zu ermitteln. Im März diesen Jahres wurde das Ergebnis dieser Untersuchung im Verwaltungsausschuss vorgestellt. Demnach sind die Kosten im Millionenbereich anzusetzen. Da es sich hier um eine

Kornbrennerei

Alles nur noch Fassade, innen krachen die Decken runter.

nichtöffentliche Sitzung handelte darf leider an dieser Stelle der Betrag nicht genannt werden und leider darf nicht wiedergegeben werden was der UWG-Vertreter dazu sagte aber sicher ist, dass auch die UWG diesen Betrag kennt und bis heute schuldig geblieben ist zu benennen, wo sie diesen Betrag im Haushalt 2013 der Gemeinde hätte hernehmen wollen, welches Vorhaben sie vorgeschlagen hätte zurückzustellen, um das Vorkaufsrecht und die Sanierung zu finanzieren. Dem anderen Edewechter der sich so lautstark beklagt mag zu Gute zu halten sein, dass ihm möglicherweise nicht klar ist welche Kosten auf die Gemeinde zu kämen, ihm sei aber hier mitgeteilt, dass auch er sich hätte fragen müssen, ob wir beispielsweise auf die Sanierungsarbeiten an den Schulen hätten verzichten sollen, oder die Modernisierung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik hätten hinten anstellen sollen, zu Gunsten einer Gebäuderuine, für das wir uns erst noch eine Nutzung hätten ausdenken müssen. Ohne diese Antworten ist es leicht sich lautstark zu empören.

Die Edewechter GRÜNEN halten es nicht für eine verantwortungsvolle Politik, bei einem Sanierungsbedarf von immer noch 27 Millionen Euro an Schulen, Straßen, Sportstätten etc. sich eine weitere Immobilienruine anzuschaffen, die einen siebenstelligen Betrag verschlingen würde um sie wieder nutzen zu können. So schade wie es ist, dass das den Abriss bedeutete.

2 Antworten zu “Wellenschlag um den Kornbrennereiabriss”

  1. Bernd Oetje sagt:

    Zu den potentiellen Sanierungskosten der alten Kornbrennerei hatte ich bereits in „mein-edewecht.de“ am 14.12.12 folg. Vorschlag in Erwägung gezogen: „Die Kornbrennerei hätte einer Teilauslagerung des Rathauses dienlich sein können, z. B. für Besprechungs- und Fraktionsräume oder Archiv und/oder als neues „Haus der Begegnung“ mit entsprechendem Veranstaltungsraum. Die Restaurations- und Sanierungskosten tragen sich (…) durch den Wegfall des geplanten Rathausanbaus (EUR 900 000,–) und dem Verkauf des (häßlichen!) Hauses der Begegnung. Gelder aus der Städtesanierung kämen hinzu.“

    In Unkenntnis der Sanierungs-, Grundstücks- und Immobilienkosten… hat es denn überhaupt irgend jemanden gegeben in der Gemeinde diesen Vorschlag einmal aufzunehmen und die Kosten gegeneinander aufzurechnen? Die Nichtausübung des Vorkaufsrechts ist geradezu absurd in Anbetracht der Tatsache, welch kapitaler Profanbau im Herzen Edewechts erwächst! Auch im Falle eines Abrisses der Kornbrennerei hätte dieses Gebiet einer vernunftsbezogenen und optisch ansprechenden Lösung im Rahmen einer dem Ortsbild angepaßten Architektur zugeführt werden müssen, wenn man das Vorkaufsrecht wahrgenommen hätte!

    • Uwe He-Wi sagt:

      Lieber Herr Oetje,

      glauben Sie mir, wir als Ratsmiglieder leben auch nicht auf einem Baum. All diese Ideen sind auch von uns angedacht worden, im Übrigen werden im geplanten Rathausanbau nur dringend benötigte Büroräume gebaut, deren Auslagerung organisatorisch keinen Sinn macht und nur mit teurer zusätzlicher Kommunikationstechnik zu händeln wäre. Fraktionsräume, Besprechungsräume etc. sind wenn überhaupt (Finanzierungsvorbehalt) für spätere Jahre vorgesehen. Das Haus der Begegnung zu verkaufen würde, jetzt nach dem die Sozialstation dort eingezogen ist, auch nicht wirklich Sinn machen.
      Das Wahrnehmen eines Vorkaufsrechtes ist auch nicht so einfach wie es jüngst immer wieder dargestellt wurde. Hier empfehle ich Ihnen einen Anruf im Bauamt der Gemeinde, um sich die doch etwas konplziertere Materie erklären zu lassen.
      Übrigens, sind Sie immer noch herzlich zu unseren OV-Treffen der Edewechter Grünen eingeladen, bei dem immer Fraktionsmitglieder zugegen sind. Dort hat leider kein einziger Edewechter Bürger im Vorfeld des Abrisses das Gespräch zum Thema Kornbrennerei mit uns gesucht.

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