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Verwaltungslogik verhindert Ampel

Mittwoch, 21. Februar 2007 von Uwe He-Wi

Der Landkreis lehnt nach wie vor die von den Edewechter Grünen beantragte Fußgängerampel im Kreuzungsbereich Oldenburger Straße/Holljestraße/Wallstraße ab. Voraussetzungen seien nicht erfüllt, es queren an dieser Stelle zu wenig.

Vor fast zwei Jahren beantragte die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen im Edewechter Gemeinderat eine Fußgängerampel für den Kreuzungsbereich Oldenburger Straße/Holljestraße/Wallstraße. Die NWZ berichtete am 11.07.05 und am 06.07.06. An dieser unübersichtlichen Stelle wechselt der Radweg die Straßenseite, Radfahrer werden mittels eines Pfeils unter dem Radwegeschild aufgefordert die Straßenseite zu wechseln. An einer sehr gefährlichen Stelle meint der Fraktionsvorsitzende der Grünen Uwe Heiderich-Willmer: „Wer sich hier vorschriftsmäßig verhält, bringt sich in Gefahr.“ So sieht es auch der Verkehrsentwicklungsplan der Gemeinde Edewecht aus dem Jahr 1999 und fordert daher an dieser Stelle eine Querungshilfe.

Im Straßen- und Wegeausschuss am 20.02.07 wurde nun nach über eineinhalb Jahren endlich über die ablehnende Stellungnahme des Landkreises beraten.

Sieben Monate nach der Antragsstellung im Jahr 2005, veranlasste der Landkreis eine Zählung, die am 8. Februar 2006 durchgeführt wurde. An diesem Tag betrug die Durchschnittstemperatur ca. 4°C bei regnerischem Wetter. Für norddeutsche Verhältnisse optimales Fahrradwetter dachten sich wohl die zuständigen Mitarbeiter des Landkreises. Da es obendrein lebensgefährlich ist, die Straße an dieser Stelle wie gefordert zu überqueren, fielen die Zählergebnisse entsprechend mager aus. Die Logik der Landkreisverwaltung setz noch einen oben drauf: Die Ampel würde in einer Kurve stehen, das sei zu unübersichtlich und damit gefährlich, die Ampel würde zu spät von den Autofahrern gesehen. „Als ob es keine Möglichkeit gäbe durch Schilder auf die Ampel aufmerksam zu machen“ kritisiert Heiderich-Willmer. „Die Ampel wäre aus beiden Richtungen aus ausreichender Entfernung für die Autofahrer zu sehen, während der querende Radfahrer in dieser Kurve den nahenden Verkehr erst sehr spät erkennen kann“, führt Heiderich-Willmer weiter aus.

Es ist also kein Wunder, dass an dieser Stelle die geforderte Zahl von 30 Querungen nach der „Richtlinie für die Anlage von Fußgängerüberquerungen“ des Landes Niedersachsen nicht erreicht wird. „Viele Radfahrer verzichten hier zu queren und setzen lieber ihre Fahrt verkehrswidrig auf dem Fußweg fort und queren an einer übersichtlicheren Stelle“, stellt Heiderich-Willmer fest.

Erfahrungsgemäß werden zu der Jahreszeit in der gezählt wurde, viele Schüler mit dem Auto zur Schule gebracht, daher begrüßen es die Grünen auch, dass sich die Ausschussmitglieder einstimmig dafür ausgesprochen haben, dass im Frühjahr neu gezählt werden soll.

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